Benjamin Treiber sieht seine Aufgabe als „Türöffner“ Foto: Matthias Drißner - Matthias Drißner

Als „Türöffner“ versteht der 27-jährige Benjamin Treiber seine neue Aufgabe. Seit Jahresbeginn ist er der neue Wirtschaftsförderer der Stadt Plochingen.

PlochingenBenjamin Treiber ist Plochingens neuer Wirtschaftsförderer. Nachdem Felix Unseld, der ehemalige städtische Wirtschaftsförderer und Flüchtlingskoordinator, Ende Oktober nach Aalen wechselte, um einen weiteren Karriereschritt zu machen und näher an seinem Wohnort Schwäbisch Gmünd zu sein, hat Plochingen seit Beginn dieses Jahres mit Benjamin Treiber einen Nachfolger gefunden. Die direkt beim Bürgermeister angesiedelte Stabsstelle wurde im Zuge dessen neu angepasst: Stand vor drei Jahren noch die Flüchtlingsarbeit mit im Zentrum des Tätigkeitsbereichs, so wird sich Treiber neben der Wirtschaftsförderung nun verstärkt mit Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie Digitalisierung beschäftigen.

Der 27-Jährige ist verheiratet und wohnt in Kernen im Remstal. An der Universität Konstanz studierte er Politik und Verwaltungswissenschaft. Als Referent der Geschäftsführung eines kommunalen Wohnungsbauunternehmens im Rems-Murr-Kreis war er in der Unternehmenskommunikation tätig und gewann Einblicke in ein Wirtschaftsunternehmen. Zuletzt war Treiber Hauptamtsleiter der Stadt Vellberg im Landkreis Schwäbisch Hall. Über ein Jahr pendelte er die etwa 70 Kilometer zu seinem Arbeitsort. Aufgrund dessen sowie wegen privaten Veränderungen – seine Frau erwartet demnächst ein Kind – habe er sich entschlossen, nach Plochingen zu wechseln.

Homepage mit Leben füllen

Stand bei seinem vorherigen Arbeitsplatz vorwiegend das Verwalten im Mittelpunkt, gefällt ihm an seiner neuen Stelle, „dass es große Gestaltungspotenziale gibt“. „Projekte anstoßen und sie zu Ende bringen“, verspricht er sich. Zudem reizt ihn der Zuschnitt der Stelle, da die Themenfelder spannend seien und gut zusammenpassen. Digitalisierung sei im Rathaus wichtig, ebenso in der Wirtschaftsförderung wie in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. So gelte es beispielsweise, die neue städtische Homepage mit Leben zu füllen. Perspektivisch komme die Präsenz in sozialen Medien hinzu. „Wir sollten dort sein, wo die Menschen sind“, ist Treiber überzeugt. Außerdem stehe die „City-Bürger-App in der Pipeline“. Bei der Digitalisierung gebe es viele Herausforderungen bis hin zum längerfristigen Ziel, den Bürgern den Behördengang zu ersparen. Das funktioniere freilich nur, sofern Formulare elektronisch verfügbar seien. In der Wirtschaftsförderung sieht Treiber seine Aufgabe zunächst darin, Ansprechpartner und Unternehmen kennenzulernen, um dann Projekte weiterzubringen. Hier nennt Treiber zuerst das Projekt „Online Handel(n)“, wofür die interkommunalen Projektpartner jüngst einen Zuschuss vom Verband Region Stuttgart zugesagt bekamen. Sicher ist sich Treiber, dass ihn künftig „der Breitbandausbau stark beschäftigen wird“. Viele Beteiligte, vom Zweckverband über die Stadtverwaltung und vom Bauamt bis zu den Unternehmen, gelte es zu koordinieren. Projekte mit Schülern, wie den Berufsparcours in Zusammenarbeit mit der IHK, „werden auch in diesem Jahr wieder stattfinden“. Sein Vorgänger im Amt habe viel geleistet. Dies gelte es weiterzuführen, gemeinsam mit Partnern, wie zum Beispiel Nachbarkommunen, umzusetzen und auszubauen.

Gewerbegebiete vermarkten

Ferner will er in der Innenstadtentwicklung weitere Dinge vorantreiben. Sein Aufgabengebiet umfasst auch die Vermarktung von Gewerbegebieten, insbesondere das Filsgebiet-West. In erster Linie möchte Benjamin Treiber Ansprechpartner für Unternehmen sein. Dabei sieht er sich als „Türöffner“ und möchte dazu beitragen, dass Unternehmen „auf die Unterstützung der Stadt bauen können“.

„Ich arbeite an der Schnittstelle von Wirtschaft und Verwaltung“, beschreibt er sein Arbeitsumfeld. Entgegen kommt ihm, dass er Abläufe von Unternehmen und der Verwaltung kennengelernt hat. So kann er das Feld aus verschiedenen Perspektiven betrachten. Denn als stellvertretender Vorsitzender der CDU Kernen ist er auch in der Kommunalpolitik in seiner Heimatgemeinde aktiv und dort schon seit fünfeinhalb Jahren Gemeinderat. „Das entwickelt ein Verständnis für die Situation im Gemeinderat“, sagt er. Dazu erkennt er Parallelen zwischen Kernen und Plochingen. Manches ließe sich vergleichen, allein schon weil beide Gemeinden in etwa die gleiche Anzahl an Einwohnern haben.

Treibers größter Wunsch ist, dass bei Fragen „ohne Scheu“ der Kontakt gesucht wird. „Ich wünsche mir einen Austausch, und dass das Angebot genutzt wird“, sagt der Triathlet, der außerdem bei der Feuerwehr und in der Kirche aktiv ist, wo er jüngst erst die Sternsinger begleitete.

Benjamin Treiber ist im Rathaus I in Zimmer 104 anzutreffen. Erreichbar ist er unter Telefon 071 53/70 05-104 oder per E-Mail unter treiber@plochingen.de.