Baukosten Burgschule: rund 3,9 Millionen Euro. Quelle: Unbekannt

Der Plochinger Gemeinderat hat jetzt den Baubeschluss für die vorbereitenden Maßnahmen gefasst, dass die Burg- und die Realschule ihre Gebäude tauschen können.

PlochingenIm Juli hatte der Plochinger Gemeinderat die Grundlagen für seinen Campus fürs Untere Schulzentrum geschaffen. Dort sollen bekanntlich in einem späteren städtebaulichen Wettbewerb auch Flächen für eine Sporthalle samt Sportbecken zumindest reserviert werden. Doch davor stehen den beteiligten Schulen – dem Gymnasium, der Burgschule (Grundschule mit auslaufender Werkrealschule) und der Realschule – große Operationen am offenen Herzen bevor. Mit den Baubeschlüssen für Burg- und Realschule hat der Gemeinderat jetzt die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass beide 2020 ihre Gebäude tauschen können und der Erweiterungsbau der Realschule frei wird. Er wird gebraucht, um während der Sanierung des Gymnasiums vorübergehend dort Klassen unterzubringen.

Blick in die einzelnen Schulen

Während im Gymnasium 2020 der erste Bagger anrücken wird, sollen die Arbeiten an der bisherigen Burgschule schon im kommenden Sommer starten. Weshalb jetzt zügig ausgeschrieben werden muss. Aus der Kostenschätzung von 3,9 Millionen Euro ist mittlerweile eine genauere Kostenberechnung geworden, die mit derzeit gut 3,7 Millionen Euro am Ende wohl auch die 3, 9 Millionen erreichen wird. Ein Zuschuss von gut 2,2 Millionen Euro aus dem kommunalen Sanierungsfond ist bereits bewilligt. Die Arbeiten sollen in den Sommerferien 2020 fertig sein, dass dann die Realschüler in die heutige Grund– und auslaufende Werkrealschule einziehen können. Die Sanierung geht im laufenden Schulbetrieb über die Bühne, die Schule muss mit den Einschränkungen leben, dass ihr im Schuljahr 2019/20 nur 16 Klassenräume und einige Fachräume zur Verfügung stehen. Die Baumaßnahmen haben auch Einfluss auf die Musikschule, die am Ende ihr festes Domizil in der Marquardtstraße 44 haben soll, die allerdings bis zum Vollzug der Gebäuderochade von Burg- und Realschule teils auch mit provisorischen Lösungen leben muss.

Das Hauptgebäude der Realschule, in das dann die Grundschule mit ihren auslaufenden Werkrealschulklassen und der Ganztagsbetreuung zieht, wird im gleichen Zug für die jüngeren Schüler fitgemacht. Das Verbandsbauamt hat für die Bauarbeiten an der jetzigen Realschule vier Pakete geschnürt, die insgesamt knapp 800 000 Euro kosten werden. Nach dem Umbau stehen dort 13 Klassenräume sowie der große Kunst- und Musikraum samt kleineren Gruppenräumen im Dachgeschoss zur Verfügung. Der Flächenbedarf orientiert sich an einer dreizügigen Grundschule. Die noch verbliebenen beiden Werkrealschulklassen werden im Stelzenbau untergebracht. Soweit das erste Paket. Paket zwei soll das Erdgeschoss mittels Treppenlift und Behinderten-WC barreierefrei machen. Paket drei umfasst die Umbaumaßnahmen für die Ganztagsbetreuung im Untergeschoss unter Einbeziehung der derzeitigen Hausmeisterwohnung. Im vierten Paket geht es um Unterhaltungsmaßnahmen wie um einen neuen Bodenbelag und besseren Schallschutz. Auch in der derzeitigen Realschule sollen die Arbeiten im Sommer 2019 starten.

Für die Sanierung des Gymnasiums kalkuliert die Verwaltung 2020 bis 2021 mit rund 21 Millionen Euro – nur für die ersten beiden von insgesamt acht Bauabschnitten. Der beantragte Zuschuss liegt bei gut 8,5 Millionen Euro. Wobei die Finanzierung aktuell noch nicht gesichert ist. Dennoch hat das Gremium einem Antrag der Verwaltung zugestimmt, beim Bund eine Projektskizze für die Sanierung der Schulturnhalle und des Hartplatzes des Gymnasiums einzureichen. Denn man hat der Stadt in Aussicht gestellt, ins Bundesprogramm „Kommunale Einrichtungen“ zu rutschen, das mit einer Förderquote von 45 Prozent einen sehr hohen Zuschuss gewährt. Die Stadt schätzt die Sanierungskosten für die Sporthalle mit Gymnastikaum auf 2,5 Millionen Euro, für den Hartplatz auf 1,5 Millionen.

40 Millionen Euro werden verbaut

Unterm Strich gesehen werde man in den kommenden acht bis zehn Jahren rund 40 Millionen Euro im Unteren Schulzentrum verbauen, so der Beigeordnete Michael Hanus. Mit Blick auf das angekündigte Bürgerbegehren für ein Stadtbad betonte Stefan Kirchner (OGL), dass die Sporthalle des Gymnasiums nichts mit der angedachten Halle mit Schwimmbecken auf dem künftigen Campus zu tun habe. Verbandsbauamtsleiter Kissling: „Wir verbauen uns mit der Sanierung der Schulsporthalle nichts.“ Thomas Fischle (SPD) unterstrich die Notwendigkeit eines Sport- und Vereinsbads mit dreigliedriger Sporthalle, das über ein Lehrschwimmbecken hinausgehe. Reiner Nußbaum (CDU) betonte indessen, dass man an so etwas nur dann denken könne, „wenn wir die Fixkosten andernorts drücken“.