Elisabeth Maier. Foto: Bulgrin - Bulgrin

Der Dämpfer bei seiner vierten Wahl mit 22,08 Prozent der Stimmen für „sonstige Bewerber“ sollte Neuhausens Bürgermeister Ingo Hacker zu denken geben. Das verstellt den Blick auf die erfolgreiche Arbeit des Verwaltungschefs auf Gemeinde- und Kreisebene.

NeuhausenMit 77,92 Prozent der Stimmen hat Amtsinhaber Ingo Hacker bei der Bürgermeisterwahl in Neuhausen eine Bestätigung für die Großprojekte bekommen, die er in den nächsten acht Jahren schultern muss. Dass jedoch 22,08 Prozent der Wählerinnen und Wähler ihre Stimmen an „sonstige Bewerber“ vergaben, muss als ein Zeichen des Protests verstanden werden.

Diese Ohrfeige wiegt schwer. Dass so viele Wähler gegen den Amtsinhaber stimmten, kratzt dessen Image in der Fildergemeinde an. Und der Bürgermeister, der erst im Mai mit einem hervorragenden Ergebnis in den Kreistag gewählt worden war, sollte selbstkritisch nach den Gründen fragen. Die herablassende Art, mit der Hacker Gegner bisweilen in Gemeinderatssitzungen behandelt, mag ein Grund sein. Viele werfen dem Verwaltungschef Dünnhäutigkeit vor, wenn es um kritische Themen geht. Da wäre ein konstruktiverer Ton im Gemeinderat hilfreich. Überflüssige Kämpfe verstellen den Blick auf die erfolgreiche Arbeit des Verwaltungschefs, der nicht nur bei seinen Kollegen im Kreis Esslingen hohe Anerkennung genießt.

Andererseits führt bloßer Protest nicht weiter. Es genügt nicht, nur andere Namen auf den Wahlzettel zu schreiben. Mit einem Gegenkandidaten hätte der Wahlkampf auf argumentativer Ebene geführt werden können. Facebook-Kampagnen und kopierte „No Future“-Plakate gegen Hacker, die in den Tagen vor der Wahl auftauchten, bringen die politische Auseinandersetzung nicht weiter.