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180 Mitgestalter verzücken das Publikum auch bei der diesjährigen Fasnet Show des MGV Neuhausen. Die dritte Aufführung am 22. Februar ist ebenfalls bereits ausverkauft.

NeuhausenMehr als 180 hoch motivierte Aktive auf und hinter der Bühne haben zusammengearbeitet, um die bunte, kurzweilige und komische Filder-Fasnet-Show des Männergesangvereins (MGV) Neuhausen zu inszenieren. Unter dem Motto „Fantastisch! Magisch! Närrisch!“ gab’s am Wochenende zweimal Musik, Gesang, Tanz und Comedy der Extraklasse in der Egelsee-Festhalle, die dritte Veranstaltung am Samstag, 22. Februar, ist bereits ausverkauft. Show- und Marschtänzerinnen, Sängerinnen und Sänger, Musiker und Komödianten brachten echte Hingucker auf die Bühne, sorgten für musikalische Höhepunkte und überzeugten das begeisterte Publikum mit ihren kreativen Ideen.

Ein Blick aus großen Augen in blaugeschminkten Gesichtern – schon hatten die Kleinsten von der Rasselbande die Herzen der Zuschauer gewonnen: Unter ihren weißen Zipfelmützen verfolgten die putzigen Minis, wie sich das blond gelockte Schlumpf-Mädchen zwischen Schlumpf-Galanen entscheiden musste. Auch bei der A Cappella-Truppe Nearly Hat ging’s ums Liebesleben, für das die sechs stimmgewaltigen und aufs Allerfeinste frisierten Herren neue Akzente im Fantasy-Epos „Herr der Ringe“ setzten: Der abscheuliche Herrscher Sauron entpuppte sich in der Persiflage als infame Herrscherin Saura, die alle Männer einfangen und – mithilfe des (Ehe-)Rings – unterjochen will.

Legolas, Bilbo Beutlin und Co. klopften in ihrem Versteck im Auenland jede Menge Macho-Sprüche, unterlegt mit Grönemeyers „Männer“ und „Macho Man“ von den Village People. Dagegen setzte die Frauen-Truppe Fam Fatal auf Charme und Magie: Die Damen schwangen sich als Hexen „Über den Wolken“ auf den Besenstiel, brauten nach einem Blick in die Zauberkugel einen Trank und machten sich mit Bonnie Tyler auf die Suche nach knackigen Helden: „Holding out for a Hero“.

Fruchtgummis fürs Publikum

Die M-Singers schickten Schnulli, Teufelchen und Cola-Fläschchen samt einer riesigen „Haribo“-Tüte auf die Bühne. „Mit süßen Grüßen“ machten sie sich singend ihren Reim auf Alltägliches und meisterten die anspruchsvollen Arrangements: Was tun, wenn beim Badelatschen-Kauf einer der drei Streifen fehlt? Was geschieht, wenn Reiner Calmund im Freibad eine Arschbombe macht? Bevor es „Zurück in die Tüte“ hieß, gab’s jede Menge Fruchtgummis fürs Publikum. Den Dominos gelang es nach einem anfänglichen Wackelkontakt im Zauberstab, eine singende Hasenparade aus riesigen Zylindern zu zaubern: Vom Feldhasen über den Duracell-Hasi bis zum Bunny-Häschen sangen sie im Stile der Mainzer Hofsänger. Wie alle MGVler treibt auch die Dominos um, dass der Saalbau-Pächter in Ruhestand geht: Was wird wohl aus dem beliebten Probenlokal? Bleibt „die kleine Kneipe in unserer Straße“ auch künftig „der Treffpunkt im Flecken“? Die Tanzgarden überzeugten vor dem in der Dunkelheit strahlenden Bühnenbild von Todor Pavlov durch Präzision und sportliche Höchstleistungen. Beim Gesamtmarsch boten 70 Tänzerinnen ein wogendes Meer blau-weißer Uniformen. Die Sternchen, die als singende und tanzende „Trolls“ herumwirbelten, bewiesen, wie wichtig Freundschaft und Zusammenhalt sind. Die Junioren erweckten Szenen aus Michael Endes Buch „Die unendliche Geschichte“ zum Leben, zauberten einen Fuchur-Drachen auf die Bühne und entführten das Publikum nach Phantásien. Und die Pagen boten mit viel Lebensfreude Eindrücke aus Tausendundeiner Nacht. Die Technik-Crew begeisterte mit einem Überraschungsauftritt als Blue Man Group mit Percussion auf Fässern, Eimern und Plastikrohren. Katharina Schenk moderierte, Feenstaub pustend, als Tinkerbell den Abend und hatte bei ihren Seitenhieben gegen die Männer im Allgemeinen und gegen ihren Ehemann Erwin im Besonderen die Lacher auf ihrer Seite.

In der Bütt stand Jedi-Großmeister Yoda aus dem Star-Wars-Universum alias Dennis Müller, dessen Befürchtung, die Grammatik seiner Kunst-Sprache versaue ihm jede Pointe, unnötig war: Der Besucher aus Dagobah nahm „die dunkle Seite“ des Filder-Ortes ins Visier, berichtete über Umweltbelastung, steigende Grundstückspreise und Terminstau bei Hochzeiten im Filderdom – und stieß mit Weinschorle auf eine glückliche Zukunft an: „Möge der Saft mit Euch sein!“

Im Publikum blinkte es am Hut, im Haar, an Halskette, Armband und Hosenträgern, man trug Schleier oder lustiges Hütchen, war als Burgfräulein, Marienkäfer oder Haremsdame kostümiert. Sogar der Münchner im Himmel ward gesehen: Seine Engelsflügel hingen über der Stuhllehne. Natürlich fehlten weder die „Schwabenhymne“, das „Fasnet liegt heut‘ in der Luft“, eine Abordnung des Narrenbundes noch das bunte Schlussbild mit „Gi-Ga-Gondele“. Anschließend ging es zu Klängen der Partyband Seven Up an die Bar und auf die Tanzfläche. Schon zum Aufwärmen hatte die Truppe „Wir sind zusammen groß“ von den Fantastischen Vier gesungen und damit das Engagement des MGV auf den Punkt gebracht: Eine solche Show in dieser Qualität kann nur funktionieren, weil in diesem Verein viele ihre Freizeit opfern, gemeinsam mit anpacken und ihr Allerbestes geben.