Über glückliche Kinder freuen sich Werner Denzinger und Hans-Georg Beutel (links). Foto: Roberto Bulgrin - Roberto Bulgrin

Kinder und Eltern aus der ganzen Region zieht der Spielplatz der Gartenfreunde in Köngen an. Die Mitglieder halten die Anlage aus dem Jahr 1981 selbst in Schuss.

Köngen Mit einer Seilbahn und Kletterwänden bietet der Spielplatz der Gartenfreunde Köngen viele Möglichkeiten für abenteuerlustige Jungen und Mädchen. Die Anlage bei der Pizzeria „Albblick“ im Haldenweg, die von den Kleingärtnern selbst gebaut wurde, zieht junge Familien aus der ganzen Gegend an. „Es ist einfach schön, zu sehen, dass die Kinder Spaß haben“, findet Hans-Georg Beutel, der zweite Vorsitzende der Freizeitgärtner. Neben der Kleingartenanlage haben die engagierten Vereinsmitglieder ein Spielparadies gebaut, das kaum Wünsche offen lässt.

„Um die Pflege kümmern wir uns“, sagt Werner Denzinger. Wenn es darum geht, Bäume zu schneiden und den Rasen zu mähen, sind engagierte Männer und Frauen gern zur Stelle. So einen großen Platz gut und sicher in Schuss zu halten, sei für den Verein schon eine Herausforderung, findet der Senior. „Wenn man dann aber die strahlenden Augen der Jungs und Mädchen sieht, spürt man, dass sich die Arbeit lohnt.“

Kleingärtner pflegen den Platz

1981 haben die Vereinsmitglieder den Spielplatz am Haldenweg in seiner jetzigen Form eröffnet. In die Spielgeräte haben die Kleingärtner einiges investiert. Um die Pflege und Wartung kümmern sich die engagierten Köngener selbst. Jede Woche schauen Mitarbeiter des Bauhofs vorbei, um die Geräte zu prüfen. „Wir haben unser Team schulen lassen, dass sie die Sicherheit kontrollieren“, sagt Ursula Koch, die stellvertretende Leiterin des Bauamts in Köngen. Das Engagement des Vereins findet die Mitarbeiterin der Verwaltung großartig.

Bevor die Sommersaison beginnt, steht im Terminplan der Gartenfreunde ein längerer Arbeitseinsatz. Die Mitglieder schneiden Hecken, streichen Holzgeräte, jäten Unkraut oder erneuern den Sand in den Kisten. „Viel Arbeit ist das schon, aber es macht Spaß“, schwärmt Hans-Georg Beutel vom Teamgeist im Verein. Jedes Jahr wird der Platz von einem Mitarbeiter des Technischen Überwachungsvereins (TÜV) kontrolliert. Da viele geschickte Handwerker bei den Gartenfreunden aktiv sind, werden kleinere Reparaturen schnell erledigt.

Für Kinder bis zwölf Jahre gibt es auf dem Platz Spielgeräte, die viel Abwechslung bieten. „Wir schaffen immer mal wieder was Neues an, lassen uns da von Fachleuten beraten“, sagt Beutel. Beliebt ist die Kletterwand. Neben dem klassischen Netz zum Klettern gibt es eine sogenannte Boulderwand. Besonders ältere Kinder fordert das. Falls sie mal stolpern oder fallen sollten, sind die Böden mit Rindenmulch gefedert. Für die Kleinen gibt es Wippen und den Sandkasten.

Wie kamen die Gartenfreunde darauf, neben ihrer Kleingartenanlage einen Spielplatz zu bauen? „Viele Familien, die einen Garten gepachtet haben, kommen mit ihren Kindern“, sagt Beutel. Außerdem seien viele Seniorinnen und Senioren mit ihren Enkelkindern auf der Anlage. „Da ist es doch schön, wenn die Kinder spielen und sich austoben können“, findet Werner Denzinger. Bei den kleineren Kindern sitzen die Eltern oder Großeltern daneben auf Bänken. Sie genießen die Sonne oder suchen Schatten unter Bäumen. Die Älteren dürfen auch mal alleine auf den Platz, um zu spielen.

Froh sind die Gartenfreunde, dass sie nach dem Wechsel der ehemaligen Pächterfamilie Oliver und Marina Döbber an das Restaurant Ochsen im Köngener Ortskern mit der Pizzeria Da Franco eine gute Nachfolge gefunden haben. Von der Terrasse des Vereinsrestaurants aus haben die Gäste einen herrlichen Blick auf die Schwäbische Alb. Neben dem Mittagstisch öffnet „Da Franco“ auch abends, dienstags ist Ruhetag.

Pizza unter Bäumen

Einige Familien nutzen die spätsommerlichen Sonnenstrahlen, um unter den Bäumen zu sitzen und sich eine große Pizza zu gönnen. Aus der Pappschachtel nehmen sich Kinder und Eltern die herrlich duftenden Stücke. „Ein Problem ist bei uns allerdings der Müll“, klagt Werner Denzinger. Da wünscht er sich, dass die Besucherinnen und Besucher „einfach noch mehr mitdenken.“ Das sei eine große Belastung für die Vereinsmitglieder, die den Platz betreuen.

Der Köngener Haldenweg ist vom Ortsrand aus nach einem etwa zehnminütigen Spaziergang zu erreichen. Neben der Kleingartenanlage liegt die „Ponderosa“. Da betreibt die Familie Posselt einen Minigolfplatz und ein Restaurant. „Auch wer keinen eigenen Garten hat, hat bei uns schöne Freizeitmöglichkeiten“, findet Werner Denzinger. Wer selbst gerne gärtnert, darf auch bei den Kleingärtnern vorbeischauen und fachsimpeln. „Die Anlage ist offen“, sagt Beutel. Über Zaungäste freuen sich die Gartenfreunde.

Wie schafft es denn der rührige Verein, den Spielplatz nun schon über vier Jahrzehnte so gut in Schuss zu halten und seinen Erhalt zu finanzieren? „Mit unserem Vereins- und Spielplatzfest, das jedes Jahr im Sommer steigt, nehmen wir einiges ein“, sagt Beutel. Da stricken die Mitglieder ein buntes Programm für Kinder. Und sie bewirten die Gäste. Mit dem Römerspielplatz beim Römerpark (siehe unten) haben die Gartenfreunde Konkurrenz bekommen. „Da sind wir in Köngen gut versorgt“, findet Denzinger. Er bedauert, dass es den ehemals sehr beliebten Waldspielplatz in Deizisau nicht mehr gibt. Probleme mit Vandalismus hätten die Gartenfreunde kaum, sagt der Senior.