Foto: Koch - Koch

Lichtenwalder Theatergruppe „Goschahobel“ heckt in ihrem neue Stück Intrigen aus. Vom kommenden Wochenende an ist es vier Mal zu sehen.

LichtenwaldIn ihrer 43. Theatersaison begeben sich die Goschahobel ins Stammtischmilieu. „Moral ist, wenn man es trotzdem macht“ heißt das neue Stück, das die Theatergruppe des TSV Lichtenwald ab dem kommendem Wochenende präsentiert. Schauplatz des Lustspiels in drei Akten ist eine schwäbische Gastwirtschaft: An deren Stammtisch wird getrunken, getratscht und angebändelt, es werden aber auch handfeste Intrigen ausgeheckt.

Karten sind für das Theaterspektakel nicht mehr zu haben. Bereits seit Ende November seien alle vier Vorstellungen ausverkauft, berichtet Theaterleiter Thomas Käser: „Das ist ein Rekord.“ Damit die Lachmuskulatur des Publikum auch diesmal wieder strapaziert wird, unterziehen sich die Goschahobel derzeit einem straffen Programm. Mehrmals die Woche wird auf der Bühne der Mehrzweckhalle geprobt, abends und auch am Wochenende. Nach einem langen Arbeitstag noch drei Stunden lang Konzentration für die Probe aufzubringen, sei schon anstrengend, sagt Theaterleiter Thomas Käser. Hinzu komme der Zeitaufwand für das Einstudieren des Textes – „aber man entwickelt mit der Zeit Routine“. Nur einen Monat Pause gönnte sich die Truppe nach den Aufführungen im vergangenen Jahr, dann ging es an die Auswahl des neuen Stücks. Das langjährige Ensemblemitglied Anne Erhard blickt zurück: „Wir haben viele Manuskripte gelesen, und es war auch viel Mist dabei.“

Schließlich fiel die Wahl auf den Dreiakter der Autorin Ute Tretter-Schlicker: Die Charaktere seien überzeugend, findet Anne Erhard – „und ein Lacher jagt praktisch den nächsten“. Den schwäbischen Schliff mussten die Akteurinnen und Akteure dem Stück indes selbst verpassen: Das Manuskript ist in Hochdeutsch verfasst. „Jeder strickt sich seinen Text so hin, dass es passt“, erklärt Theaterleiter Käser die Vorgehensweise beim „Übersetzen“ der Dialoge ins Schwäbische.

In seiner ersten tragenden Rolle gibt „Jungspund“ Marco Butschler diesmal einen Macho, wie er im Buche steht. Neben seiner Verlobten Sabine (gespielt von Xenia Unterberger) bezirzt Benno so ziemlich jedes weibliche Wesen in Reichweite – so etwa Frieda, die Vorsitzende des Moralistenvereins, die als Klatschtante sondergleichen von Petra Haller verkörpert wird. Aufgrund kompromittierender Fotos kommt auch noch Erpressung ins Spiel.

Dass Macho Benno zudem im Dorf ein „Lokal der Extraklasse“ eröffnet, treibt den Vater seiner Verlobten zur Weißglut: Erwin (Thomas Käser) betreibt nämlich die Stammkneipe im Dorf und fürchtet die neumodische Konkurrenz wie der Teufel das Weihwasser.

Ergänzt wird die brisante Konstellation durch Erwins Frau Helga (Lisa Wittek) und Friedas Gatten Sepp (Herbert Aschbacher), der schwer unter dem Pantoffel steht. Erotische Ambitionen hegt unter anderem die etwas trampelige Magd Erna (Anne Erhard), die es sich zur Mission gemacht hat, den Knecht Karl (Ulrich Unterberger) zu kapern. Ob dies gelingt, erfahren die Zuschauer bei der Premiere, die am Freitag, 18. Januar, stattfindet. Weitere Vorstellungen gibt es am Samstag, 19. Januar, sowie am darauffolgenden Wochenende. Alle Vorstellungen sind ausverkauft.