Foto: Rapp-Hirrlinger Quelle: Unbekannt

Von Ulrike Rapp-Hirrlinger

Denkendorf - Wasserlos und eher trist hat sich der kleine Weiher gegenüber der Denkendorfer Klosterkirche in den vergangenen Monaten präsentiert. Nun sind die Arbeiten, die das Areal attraktiver gestalten sollen, abgeschlossen - und langsam füllt sich der See wieder.

Viele Jahre war der Klostersee so zugewachsen, dass er kaum zugänglich war. Künftig kann man auf einem Rundweg mit Splittbelag am Ufer flanieren, sieben Holzbänke laden zum Verweilen ein. Entlang des Wegs liefern Stauden einen Halbschatten, am Ufer wachsen Schilf und andere Wasserpflanzen. Zwei 1,60 Meter breite Stege führen stellenweise über das Wasser. Die Stahlkonstruktionen sind mit Planken aus rötlichem Douglasienholz belegt. Zum Klosterhof hin wurde ein Vorplatz angelegt, der die Stauferstele einbezieht und mit einer Hainbuchenhecke und höheren Sträuchern abgegrenzt wird. Von dort aus gelangen Besucher zum See.

Die ursprüngliche Idee, den historischen Eingang an der Nordseite wieder zu öffnen, hat die Gemeinde wegen Bedenken von Anwohnern verworfen. Dort zeugen noch zwei kleine viereckige Säulen, die einst bepflanzte Vasen trugen, von der ursprünglichen Anlage. Der Hauptzugang verläuft jetzt über den Parkplatz im Klosterhof. Der kleine Aussichtssteg, der am historischen Eingang vorgesehen war, wurde auf den Auslauf verlegt. Dieser soll so optisch ansprechender sein.

Die Anwohner hatten aufgrund der Aufwertung des Sees unter anderem nächtliche Ruhestörungen befürchtet. Sie wünschten sich daher, dass der Aufenthaltsplatz am Zugang zum See möglichst offen und ohne versteckte Rückzugsmöglichkeiten gestaltet wird. Deshalb hat man auch auf eine ursprünglich geplante Pergola über dem Vorplatz verzichtet. Weiter in den Klosterhof hineingerückt sind die bisherigen acht Stellplätze. Das ganze Areal um den See wird durch fünf Poller-Leuchten illuminiert. „Wir wollen so Akzente setzen und ein Stimmungsbild erzeugen“, sagt Mathias Göser vom Ortsbauamt. Weil das komplette Umfeld der Klosterkirche unter Denkmalschutz steht, mussten auch dessen Belange berücksichtigt werden, erklärt er. So wurden, wo immer möglich, die alten Sandsteinquader der Mauern erhalten. Und die Steintröge, durch die das Quellwasser in den See fließt, wurden nur entschlammt, um den attraktiven Moosbewuchs zu erhalten.

Das Wasser sprudelt mäßig

260 000 Euro hat sich die Gemeinde die Umgestaltung kosten lassen. Dafür wurde im vergangenen Winter der See abgelassen, und die dort lebenden Fische wurden umgesiedelt. Bis zu 15 Zentimeter Schlick hatten sich auf dem Grund angesammelt. 150 bis 200 Tonnen Schlamm habe man entfernt, schätzt Göser. Im Frühjahr wurde das Gelände rund um den See kräftig abgeholzt. Eine positive Überraschung war, dass der Boden des Sees überwiegend mit einer rund zehn Zentimeter dicken Asphaltschicht bedeckt ist und es dort laut Göser keine nennenswerten Undichtigkeiten gibt. Welchem Zweck die beiden Rohre dienen, die in der Nähe des Auslaufs aus dem Boden ragen, wisse man nicht. Sie werden wieder unter dem Wasser verschwinden, wenn der See erst einmal vollgelaufen ist.

Das kann trotz einer Wassertiefe von nur etwa 40 Zentimetern ungefähr drei Wochen dauern. Die Quelle, die ihn speist, sprudelt nämlich nur mäßig. Die Seerosenbeete wurden neu bepflanzt. Ob auch wieder Fische im Teich schwimmen werden, wolle man erst noch überlegen. Auf jeden Fall sollen die Bäume und Sträucher regelmäßig zurückgeschnitten werden, damit nicht zu viele Blätter den Klostersee erneut so stark verschlammen lassen.