Sie wurden für ihre langjährige Zugehörigkeit zum Gemeinderat Köngen geehrt: Bernd Vogel, Doris Hihn, Annelies Rahm, Johanna Fallscheer, Erwin Benz, Andreas Götz, Hansjörg Schmauk, Bürgermeister Otto Ruppaner als Auszeichnender, Carola Fingerle und Gerhard Gorzellik. Foto: Gemeinde Köngen/Andreas Halw - Gemeinde Köngen/Andreas Halw

Bürgermeister Otto Ruppaner dankt „Neigschmeckten“, Ordnungsfans und Verwaltungsprofis für ihren Einsatz.

KöngenZum Abschluss wurde es lockerer – ein Fototermin im Freien vor der Zehntscheuer in Köngen. Doch zuvor hatte der Gemeinderat am Montagabend in seiner konstituierenden Sitzung nach der Kommunalwahl vom Sonntag, 26. Mai, einige Formalia abgearbeitet. Ein Tagesordnungspunkt, den Bürgermeister Otto Ruppaner mit einem Füllhorn voll lobender Worte begleitete, war die Ehrung verdienter Gemeinderäte für 25, 20 und zehn Jahre Tätigkeit im Kommunalparlament durch die Verleihung der Ehrennadel mit Stele des Gemeindetags Baden-Württemberg. Allerdings betonte der Verwaltungschef mit Blick auf die kommunalpolitisch ereignisreichen, vergangenen fünf Jahre: „Jede und jeder von Ihnen hat daran einen Beitrag, egal, ob Sie schon lange oder erst seit kurzer Zeit dem Gremium angehören.“

Zu Beginn des Ehrungsreigens musste Otto Ruppaner tief Luft holen, um die vielen Ämter von Gerhard Gorzellik aufzuzählen. In den 25 Jahren seiner Gemeinderatstätigkeit war der Leiter des Ordnungs- und Standesamtes der Stadt Esslingen auch zweiter stellvertretender Bürgermeister, Fraktionsvorsitzender der SPD, Mitglied des Ältestenrats, zahlreicher Ausschüsse sowie der Verbandsversammlung des Gemeindeverwaltungsverbandes Wendlingen am Neckar gewesen. Einen „kämpferischen Streiter für eine bunte Vielfalt an Themen“, der stets um die „Güte einer Idee gerungen“ habe, nannte ihn der Bürgermeister: „Auch aufgrund Ihrer beruflichen Tätigkeit bei der Stadt Esslingen in leitender Funktion“ habe der Ausgezeichnete „stets Verständnis für die Aufgaben und Belange der Verwaltung mitgebracht“.

Lang ist auch die Liste der Ämter von Johanna Fallscheer (Freie Wähler), die für 20 Jahre ehrenamtliche Tätigkeit im Gemeinderat gewürdigt wurde – erste stellvertretende Bürgermeisterin, Mitglied im Kindergartenausschuss oder im Kuratorium der Musikschule Köngen/Wendlingen. Die Art, wie sie ihr Amt ausübe, so Otto Ruppaner, sei ein Spiegel ihrer Persönlichkeit, und auch als „Neigschmeckte“ kenne sie Köngen wie ihre Westentasche. Ein Beweis dafür – Johanna Fallscheer war Stimmenkönigin bei der Kommunalwahl. Und noch etwas zeichnet sie aus: ihre Liebe zu Zahlen, Daten und Fakten und dass sie „beinahe zu jedem Thema in ihrem Ordner die passende Vorlage der Vergangenheit“ parat hat.

Ihr Ohr im Puls der Gemeinde und ihrer Bürger haben auch die beiden Selbstständigen Erwin Benz (Freie Wähler) und Hansjörg Schmauk (CDU), die dem Gremium seit zwei Jahrzehnten angehören. Erwin Benz hat als Gastronom mit „gutem Menschenverstand“ laut Bürgermeister eine enge Verbindung zur Stadt und zur örtlichen Wirtschaft, und Hansjörg Schmauk ist als Gärtnermeister und Besitzer einer örtlichen Gärtnerei ein Fachmann für Themen mit Bezug zur Natur, Landschaft und Grünpflege.

„Charmante spitze Zunge“

Weniger beschwingt nahm Bürgermeister Ruppaner zwei Ehrungen für zehnjährige Zugehörigkeit zum Gemeinderat vor. Denn Carola Fingerle (CDU) und Doris Hihn (Freie Wähler) waren bei der Kommunalwahl nicht wieder gewählt worden: Gemeinderatswahlen seien eben vor allem Persönlichkeitswahlen „und damit ist es immer auch eine Frage, wie sich eine Liste zusammensetzt und wer außer einem selbst noch auf selbiger steht“. Am Engagement der beiden Frauen kann es nach Darstellung des Stadtoberhaupts nicht liegen. Carola Fingerle machte sich auch für wie Themen Jugend und Feuerwehr stark, Doris Hihn hatte an der Neubesetzung der Stelle des Musikschulleiters der Musikschule mitgewirkt.

Zweimal, 2005 und 2017, in den Gemeinderat nachgerückt ist Annelies Rahm (SPD/Grüne), die auf zehn Jahre als Mitglied des Gremiums zurückblicken kann: Der Bürgermeister attestierte ihr ein Faible für Natur- und Umweltschutz und ein Fachwissen rund um die Pflanzenwelt. Gemeinsamkeiten und Unterschiede betonte Otto Ruppaner bei der Ehrung von Andreas Götz (Freie Wähler) und Bernd Vogel (SPD). Beide „sind örtliche Unternehmer und mit vielen Menschen in Kontakt“, doch in ihrer zehnjährigen Ratstätigkeit haben sie unterschiedliche Arbeitsweisen entwickelt: Andreas Götz zeigt „sich an vielen Projekten interessiert“, ist aber jemand, der im Hintergrund fraktionsintern wirkt, während Bernd Vogel extrovertierter ist, Freude am Wettstreit der Ideen habe und sich mit einem „charmanten Maß spitzer Zunge“ einbringe.