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Bereits seit 2018 lässt der Flughafen die Förderpraxis seiner Marktentwicklung prüfen. Solches Marketing gehört in der umkämpften Luftfahrtbranche aber zur gängigen Praxis. Elisabeth Maier warnt im Kommentar vor Vorverurteilungen.

Lienfelden-EchterdingenDer Erfolgskurs des Flughafens Stuttgart hält an. Mit einem Wachstum von 7,8 Prozent wurde 2018 die Rekordmarke von 11,8 Millionen Passagieren erreicht. Zum Vergleich: Im Durchschnitt wuchsen deutsche Flughäfen um 4,1 Prozent. Mit der Konzentration auf das deutsche und auf das europäische Streckennetz liegen die Geschäftsführer Arina Freitag und Walter Schoefer in Stuttgart, dem achtgrößten deutschen Flughafen, goldrichtig. Ihre Doppelspitze, in der die Zuständigkeiten klar geregelt sind, sorgt für positive Bilanzzahlen.

Dass die Vertragsverlängerung von Direktor Schoefer nun wegen des Verdachts von „Koppelgeschäften“ nur befristet gewährt wird, ist ein deutliches Zeichen. Gut und richtig ist, dass der Aufsichtsrat solche Vorwürfe umfassend prüft. Dennoch darf es keine Vorverurteilungen geben. Immerhin hat die Diskussion alle Beteiligten aufgerüttelt. Die Flughafenchefs haben schon jetzt aus Fehlern gelernt, wollen die Entgeltordnung künftig noch transparenter gestalten.

Im umkämpften Markt der Luftverkehrsbranche müssen die Flughafenbetreiber um attraktive Verbindungen und um gute Partner ringen. Das ist der Job der Flughafenchefs. Da sind Rabatte und Marketing an der Tagesordnung, um das Angebot zu halten. Nur gibt es für solche Anreize strenge gesetzliche Regeln. Und die müssen eingehalten werden. Dass der Stuttgarter Flughafen die Vorgänge nun offen legen will, ist wichtig. Diesen Prozess hat das Unternehmen schon 2018 eingeleitet. Wenn die Prüfung endgültig abgeschlossen ist, hält der Flughafen Schoefer die Option einer weiteren Verlängerung offen. Dieses Vorgehen ist mehr als fair.

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