Quelle: Unbekannt

Von Elisabeth Maier

Digitales Lernen wird wohl ab dem neuen Schuljahr 2018/19 für alle Schüler der Köngener Burgschule Wirklichkeit. Das Lehrerkollegium der Gemeinschaftsschule hat ein Medienkonzept entwickelt, das die Gemeinderäte im besten Sinn überzeugt hat. Während im beruflichen Alltag der unkomplizierte Umgang mit Tablets und digitalen Medien fast nirgends mehr wegzudenken ist, leiden viele Schulen noch unter mangelhafter Ausstattung.

Das ist auch in Köngen so. Die Ausstattung der Computerräume ist veraltet. Statt einfach neue Notebooks anzuschaffen, ordnet die Burgschule ihr Medienkonzept neu. Jeder der 316 Schüler soll ein Tablet bekommen. Das bedeutet für die Kommune einen erheblichen finanziellen Aufwand. Das Medienteam der Burgschule hat ein Modell entwickelt, das jedem Schüler die kostenlose Nutzung der Tablets ermöglicht - wer zuhause damit arbeiten möchte, zahlt einen überschaubaren Beitrag. Dieses gerechte System ermöglicht Kindern aus einkommensschwachen Familien, modernste Technik zu nutzen.

Den Vorstoß der Köngener und anderer Schulen im Kreis Esslingen, die in einzelnen Stufen Tablets oder iPads einsetzen, lobt Schulamtsleiterin Corina Schimitzek. „Die Kommunen tun viel.“ Mit einem Medienschulrat unterstützt das Schulamt Nürtingen Pädagogen, die mehr mit digitalen Medien arbeiten wollen. Schimitzek ist überzeugt, dass sich digitales Lernen „in zwei bis drei Jahren“ auch an anderen Schulen durchgesetzt haben wird. Sie wünscht sich aber, „dass auch von der Bundesregierung mehr Mittel kommen, um solche Projekte zu unterstützen.“ Eine effektive Förderung fehlt.

Dennoch zeigt die Umstellung auf digitale Medien an Schulen, dass der digitale Wandel vernünftig umgesetzt werden muss. Werner Hofmann, der Rektor der Neuffener Realschule, hat eine Tablet-Klasse. An seiner amerikanischen Austauschschule in Merrill/Wisconsin hat er beobachtet, „dass die Schüler alles digital erledigen, geschrieben wird da gar nicht mehr.“ Diese Entwicklung will Hofmann an seiner Schule nicht - ebenso wie die Köngener Pädagogen sieht er iPads als „sinnvolle Ergänzung“.