So soll das Wohngebiet „Burgweg West III“ bei der Köngener Burgschule aussehen. Foto: Entwurf: ARP Architekten Stuttga - Entwurf: ARP Architekten Stuttgart

Konkrete Formen nimmt das Baugebiet „Burgweg West III“ in Köngen an. Der Gemeinderat fasste jetzt den Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan.

KöngenDas Baugebiet „Burgweg West III“ in Köngen nimmt konkrete Formen an. Die Gemeinderäte billigten den Entwurf des Bebauungsplans und fassten den Auslegungsbeschluss. „Die Nachfrage ist groß“, sagte Bürgermeister Otto Ruppaner in der Sitzung. Gerade bei bezahlbaren Geschosswohnungen und bei Starterhäusern wird das Angebot knapp. Mit dem Plan schafft die Gemeinde nun die Voraussetzungen, dass auf der 2,4 Hektar großen Fläche nahe der Burgschule und der Sportanlagen in der Fuchsgrube ein Neubaugebiet entstehen kann. 250 Menschen sollen in den 116 Wohneinheiten leben, die dort vorgesehen sind.

Mit dem großen Wohngebiet „Tiefe Straße/Grund“ hat die Gemeinde Köngen die Nachfrage nicht gestillt. Danach gab es in der Ortsmitte kleinere Projekte. Mit dem Baugebiet „Burgweg West III“ will die Kommune sich nun weiter entwickeln. Im neuen Wohngebiet soll auch eine Kindertagesstätte Platz finden. Frank Schneider und Andreas Janecky vom Stuttgarter Architekturbüro ARP stellten den Entwurf den Gemeinderäten vor. Die fassten einstimmig den Auslegungsbeschluss.

„Wir haben ein allgemeines Wohngebiet geplant, in dem auch Läden und Anlagen für kirchliche, soziale, gesundheitliche oder kulturelle Zwecke zulässig sind“, sagte Janecky. Lokale, Hotels oder Tankstellen aber sind ausgeschlossen. Die Lage zwischen Sportanlagen und Schule macht das Gebiet für junge Familien attraktiv. Von der Ortsmitte liegen die neuen Häuser und Wohnungen 700 Meter entfernt.

Neben dreistockigen Mehrfamilienhäusern, die das Herzstück bilden, haben die Planer Starterhäuser vorgesehen. Neben diesen Kettenhäusern gibt es Einzel- und Doppelhäuser mit maximal zwei Stockwerken, die auf größeren Grundstücken gebaut werden. Auch ein Generationenhaus soll es geben. Mit Innenhöfen und großzügigen Grünflächen, die zum Verweilen einladen, wollen die Planer „ein kinder- und familienfreundliches Wohngebiet“ schaffen.

Weil auf den bisherigen Streuobstwiesen Bäume wegfallen, schafft die Kommune am Rande des Gebiets „Burgweg West III“ einen Ausgleich – da werden die Bäume nachgepflanzt. Auch der grobe Zeitplan steht. Jetzt werden die Pläne erneut ausgelegt, damit Träger öffentlicher Belange und Bürger ihre Anregungen und Bedenken präzisieren können. Wenn der Bebauungsplan steht, rechnet Janecky frühestens Mitte 2019 mit einem Beginn der Erschließung. Diese wird dann wohl ein weiteres Jahr dauern. „In Köngen muss man immer mit archäologischen Funden nicht nur aus der Römerzeit rechnen“, gab Schneider zu bedenken. Derzeit laufen schon Schürarbeiten im Plangebiet bei der Burgschule, um diese zu sichern.

Dass die Planer auf den Vorschlag eingegangen sind, den Verkehr zu den Tiefgaragen am Rand des Gebiets vorbeizuführen, begrüßt Carola Fingerle (CDU). „Dass auch Starterhäuser gebaut werden, ist für junge Familien, die am Anfang des Berufslebens stehen, eine große Chance.“ Annelise Rahm (SPD/Grüne) hob hervor, dass in den Mehrfamilienhäusern auch Sozialwohnungen eingeplant werden müssten, um eine gute Durchmischung zu erreichen. Ihr Fraktionskollege Gerhard Gorzellik begrüßt den „günstigen Wohnraum“. Das ist für ihn die Herausforderung der Zukunft. „Sehr gut ist, dass es im Wohngebiet auch eine Einrichtung für die Kinderbetreuung gibt.“ Am Rande der Sitzung verwies Günter Hoffelner darauf, dass sich die Freien Wähler schon seit langem für ein neues Wohngebiet stark gemacht hätten. Der Siedlungsdruck ist aus seiner Sicht in der ganzen Region groß.

Hansjörg Schmauk (CDU) begrüßt die vielen Grünflächen im Gebiet, gab aber zu bedenken, „dass die Bäume auch gegossen und gepflegt werden müssen. Und wer erntet das Obst?“ Da zeichnet sich eine Lösung ab. In der Bürgerfragestunde kündigte Tanja Traub an, dass sie künftig Baumpatenschaften übernehmen und andere Bürger zum Mitmachen bewegen möchte.