Regentanz: Echte Musiknacht-Fans trotzen dem Wetter. Foto: Brändli - Brändli

Zum 21. Mal fand in Kirchheim die beliebte Musiknacht statt. Trotz des schlechten Wetters herrschte rund um die Plätze und Gassen eine ausgelassene Stimmung.

KirchheimB

ei der Eröffnung der 21. Musiknacht am Mittag sah es noch so aus, als würde die Veranstaltung mehr feucht als fröhlich werden. Starker Regen prasselte am Samstag auf das Kopfsteinpflaster der Innenstadt, und Regenschirme waren Pflicht für die wenigen Besucher die sich vor den Bühnen versammelten.

Der Regen ließ nach, die Pfützen waren bis zum Abend abgetrocknet, jedoch hatte es den Anschein, dass viele potenzielle Besucher dem Wetterfrieden nicht so richtig trauten. Wo sonst bereits kurz nach Beginn des kostenpflichtigen Teils dichte Menschentrauben ein Vorankommen schwer machen, fühlte man sich heuer fast etwas verloren. An der Qualität der Bands und ihrer Musik konnte es jedenfalls nicht liegen. Was von den Bühnen herunter, aus Garagen heraus und unter Gartenpavillons hervor zu hören war, machte jedenfalls Lust auf mehr.

Das Klavier mit Füßen bearbeiten

Ein Zuschauermagnet war bereits um 19 Uhr auf dem Marktplatz angetreten. Das Sextett „Pigeons on the Gate“ begeisterte mit einem Mix aus Irish Folk, Rock und Pop den vollen Platz dermaßen, dass lautstark nach einer Zugabe verlangt wurde. Zeitgleich zeigte Calo Rapallo und seine Band, dass sie den „Blues“ im Blut haben. Auf dem Platz zwischen Stiftscheuer und Wunderbar lieferten sie eine tolle Performance ab, die für das übliche Musiknachtfeeling sorgte: toller Sound und kein Durchkommen. Solche Highlights verursachten allerdings anfangs an anderer Stelle recht leere Plätze vor den Außenbühnen, was die Musiker aber keineswegs davon abhielt, ihr Bestes zu geben und die Fans zu motivieren.

Mit zunehmender Dämmerung bevölkerten dann doch immer mehr Besucher die Gassen und Plätze, und viele Künstler zeigten ihr Können vor großem Publikum. Die „Bang Bags“ entführten ihre Zuhörer in die Zeit von Elvis, Petticoat und Heckflossen-Autos. Wenn Fabi sein Klavier mit Händen und Füßen bearbeitet oder Guido den Kontrabass erklimmt und dabei weiterspielt, ist ausgelassene Stimmung garantiert.

Ebenfalls beste Stimmung und Action auf der Bühne herrschte bei den Jungs von „Grup Huub“. Der gerammelt volle Platz tanzt und feiert, wenn osteuropäische und moderne Melodien mit Rock- und Ska Elementen gemischt und lautstark mit Freude gespielt von der Bühne schallen.

Alle Bands und Künstler in den wenigen Stunden zu sehen und zu hören, schaffte man bei der Vielzahl leider nicht. Auch wenn es dieses Mal wetterbedingt nicht ganz so voll war wie in den letzten Jahren, war es wieder eine gelungene Musiknacht. Und die Bands, die man diese Jahr nicht genießen konnte, kann man sich dann hoffentlich nächstes Jahr zu Gemüte führen.