Inge Zinßer stellt ihren neuen Kriminalroman vor. Foto: Eisenhardt - Eisenhardt

Ihren neuen Krimi „D’Beißzang vom Filstal“ stellte die Hochdorfer Autorin Inge Zinßer im Gasthaus Bock in Reichenbach vor. Das Lokal kommt in dem schwäbischen Krimi vor – ebenso wie viele andere Schausplätze der Filsgemeinde.

Reichenbach/HochdorfSie hat es wieder getan: Nach „Grabsharing“ (2016) und „Mordstour“ (2017) hat die Hochdorfer Autorin Inge Zinßer jetzt die dritte Runde mit ihrem schwäbischen Ermittlerduo Zondler und Aichele eingeläutet. Arbeit gibt es für Kommissar Peter Zondler und seinen Kollegen in „D’Beißzang vom Filstal“ diesmal in Reichenbach. Im Gasthaus Bock, das im Buch ebenfalls Erwähnung findet, hat Inge Zinßer jetzt ihren neuen Kriminalroman im voll besetzten Frühstückssaal vorgestellt. Für launige musikalische Klänge auf Schwäbisch sorgten passend dazu Reiner Thiel und Felix Windisch.

Samstagmorgen, halb acht. Hedwig Maier, Vermieterin eines Sechsfamilienhauses in der fiktiven Reichenbacher Buchengasse – „Ich wurde von Reichenbachern gefragt, wo die liegt. Die gibt es definitiv nicht, ich habe extra im Ortsplan geschaut“ – tut das, was sie immer um diese Zeit tut: putzen. Und zwar den Eingang ihres Mehrfamilienhauses inklusive Klingeln. Es soll ja sauber sein, was denken denn sonst die Leute? Dass sie bei ihrer sehr akribischen Putzerei den ein oder anderen entnervten Nachbarn aus dem Schlaf klingelt, stört die Hausherrin herzlich wenig. Im Publikum erklingt bereits bei den ersten gelesenen Zeilen wissendes Gelächter. Auf den Tischen stehen als Deko an diesem Abend statt Blumen passend Sträuße aus Putzutensilien.

Eine „Hedwig Maier“ kennen wohl so einige der Zuhörer. Neben ihrem ausgeprägten Faible für Ordnung und Sauberkeit ist die Hausherrin sehr sparsam, um nicht zu sagen geizig. Ihr einziger Freund ist Wellensittich Hansi: „Er widersprach nicht, verhielt sich meist ruhig und war dankbar. Das war besser als ein Ehemann.“ Ob bei ihren Mietern oder beim Metzger im Ort - Hedwig hat sich ihren Ruf als „Beißzang“ jedenfalls hart erarbeitet. Ob ihr letztlich das oder gar ein dunkles Geheimnis aus der Vergangenheit zum Verhängnis wird, müssen die Ermittler Zondler und Aichele herausfinden: Hedwig Maier wird ermordet im Reichenbacher Wald gefunden.

Drei Monate für einen Roman

Einige Leser hätten sie nach dem letzten Band darauf angesprochen, wie es denn nun weiter gehe, besonders mit Kommissar Zondler und seiner Jette, erzählt Inge Zinßer. Beim Schreiben lässt die Autorin ihre kriminalistische Fantasie schweifen. Nur drei Monate habe sie gebraucht, bis Band drei fertig war. „Wenn sich erstmal eine Idee entwickelt, dann läuft’s auch recht flüssig beim Schreiben“, findet die Autorin und lacht.

Erwin Hees ist selbst Reichenbacher und lässt sich den neuen Krimi als Geschenk für seinen Schwager signieren: „Für den Namensvetter“ schreibt Inge Zinßer mit einem Schmunzeln hinein. „Mein Schwager heißt mit Nachnamen auch Zondler und war Polizeihauptkommissar, das passt doch gut“, erklärt Erwin Hees und lacht.

Das Eis vom früheren Hotel Post

Als Reichenbacher werde er das Buch auf jeden Fall auch selbst lesen: „Man kennt die beschriebenen Orte – vom Gasthaus Bock, der Ölmühle und dem Reichenbachtal bis hin zu früheren Begebenheiten im Ort. Darunter auch das Eis, dass es im früheren Hotel Post am alten Bahnübergang gab und das einem die Wartezeit an der Schranke oft verkürzt hat – da liest man das gleich ganz anders.“

Viele Besucherinnen und Besucher nutzten den Abend, um mal mit einer Autorin ins Gespräch zu kommen. Vor allem wollten sie wissen, ob und wie es mit den Krimifiguren weitergeht. Ob es eine Fortsetzung mit Zondler, Aichele und Jette gebe, sei aktuell noch unklar, sagt Inge Zinßer, „eine Idee hätte ich aber schon.“ Erschienen ist das neue Werk erneut beim Verlag Oertel&Spörer aus Reutlingen.

Näheres zur Autorin und ihre persönlichen Lesetipps findet man unter www.allerleigeschichten.de