E-Bikes sind sehr beliebt. Foto: dpa - dpa

Mit einem Elektrofahrrad für Mitarbeiter der Gemeinde Köngen möchten die Freien Wähler Impulse für umweltfreundliche Mobilität geben. Einige Gemeinderäte hegten allerdings Zweifel, ob das im Team überhaupt gefragt wäre. Auch ein E-Auto für den Fuhrpark der Gemeinde und eine Elektroladesäule in der Ortsmitte steht auf der Wunschliste.

KöngenDie Elektromobilität im Stadtgebiet möchte die Fraktion der Freien Wähler im Gemeinderat Köngen weiter stärken. „Wir beantragen, auf Leasingbasis ein Dienst-Elektrofahrrad für die Mitarbeiter der Gemeinde anzuschaffen“, zitierte Günther Hoffelner (Freie Wähler) aus dem Antrag. Außerdem soll die Gemeinde prüfen, ob eine Elektro-Ladesäule in der Ortsmitte für Autos und für Fahrräder Sinn machen würde.

Der Vorschlag, über umweltfreundliche Mobilität nachzudenken, fand in den Ratsfraktionen durchaus Anklang und wurde in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats lebhaft diskutiert. Trotz aller Kritik an den Rohstoffen, die gerade für E-Batterien verarbeitet werden, entscheiden sich immer mehr private Nutzer für E-Autos. Da soll sich nach dem Willen der Freien Wähler die Verwaltung auf ihre Vorbildfunktion besinnen.

Am Dienstfahrrad auf Leasingbasis für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gemeinde schieden sich die jedoch Geister. Hansjörg Schmauk (CDU) sprach für einige seiner Ratskollegen mit dem Vorschlag, zunächst einmal abzufragen, ob das Verwaltungsteam so ein Fahrrad denn überhaupt nutzen würde. Denn nicht jeder könne sich mit einer solchen umweltfreundlichen Technologie anfreunden. Das möchte auch Bürgermeister Otto Ruppaner vor einer solchen Anschaffung in Gesprächen mit seinem Team noch klären. Für E-Bikes oder Pedelecs gibt es allerdings nur bei Selbständigen, Gewerbetreibenden oder Freiberuflern Steuervorteile. Und zwingen könne man die Mitarbeiter nicht, für ihre dienstlichen Wege auf E-Bikes umzusteigen, gab der Verwaltungschef zu bedenken.

Umdenken bei der Mobilität

Günther Hoffelner verwies darauf, dass die Anschaffung eines solchen Rades die Mitarbeiter der Gemeinde auch motivieren könnte, mehr Wege mit dem Fahrrad zu erledigen. „Was die Mobilität angeht, müssen wir umdenken“, sagte Hoffelner. Seiner Fraktion gehe es auch darum, einen Anreiz für Elektromobilität zu schaffen. Da sieht Hoffelner die Kommunen in der Pflicht, schon bei der Stadtplanung Wege für eine entsprechende Infrastruktur zu ebnen. Wo eine Ladesäule in der Ortsmitte stehen könnte, müsse die Verwaltung erst noch prüfen.

Die Freien Wähler regen in ihrem Antrag auch an, dass die Verwaltung prüfen solle, ob die Anschaffung eines Elektroautos für die Gemeinde denkbar wäre. Das könnte zum Beispiel nach Hoffelners Worten bei der nächsten Ersatzbeschaffung in Erwägung gezogen werden. Für die Wege, die in der Kommune zurückzulegen sind, würde sich das aus seiner Sicht eignen. Allerdings bedarf es da auch einer Ladestation.

Abgestimmt wurde über den Antrag noch nicht, weil Bürgermeister Otto Ruppaner erst bei seinem Team in Erfahrung bringen möchte, ob denn Interesse an der Nutzung eines E-Bikes für Geschäftstermine bestünde. Wenn darüber detailliertere Informationen vorliegen, soll das Thema im Gemeinderat wieder aufs Tapet gebracht werden.