Der Siegerentwurf kombiniert Mensa und Grundschule in einem zweiteiligen Neubau. Foto: Archivfoto: Bulgrin - Archivfoto: Bulgrin

Mit größeren Räumen hat der Siegerentwurf des Büros Broghammer Jana und Wohlleber für die neue Anton-Walter-Grundschule viele Gemeinderäte überzeugt. Nun wird in den Fraktionen diskutiert, ob das Gebäude eine Fassade aus Holz oder aus Sichtmauerwerk bekommen soll.

NeuhausenDie Frage, welche Fassade die künftige Anton-Walter-Grundschule im Egelsee in Neuhausen bekommen soll, ist noch offen. Im Gemeinderat diskutierte Architekt Dieter Broghammer mit den Kommunalpolitikern über den Vorentwurf für das Großprojekt. Zunächst hatte der Fachmann der Gemeinde eine Holzfassade vorgeschlagen. Das wäre zwar rund 240 000 Euro günstiger als eine Variante mit Sichtmauerwerk, bedeutet aber aus Sicht des Experten erheblich mehr Reparaturaufwand und hohe Folgekosten.

Über die Alternativen diskutieren zurzeit die Fraktionen. Mit Sichtmauerwerk habe man gute Erfahrungen gemacht, sagte der Planer. Als Beispiel nannte er die von ihm und seinen Kollegen gebaute Realschule in Osterburken. Das Büro Broghammer Jana und Wohlleber aus Rottweil hatte im Oktober des vergangenen Jahres den Architektenwettbewerb für sich entschieden. „Wir haben uns mit der Gemeinde und mit den künftigen Nutzern ausgetauscht“, sagte der Architekt im Gemeinderat. Anregungen aus diesen Gesprächen sind in den Vorentwurf eingeflossen. Ein Kritikpunkt war die Größe der Klassenräume. Die haben die Planer jetzt entsprechend vergrößert. In Absprache mit Pädagogen haben die Planer eines der sogenannten Cluster neu geordnet – das sind die Räume für die einzelnen Klassenstufen der künftigen Grundschule.

„Wohlfühlatmosphäre“ für Schüler

„Eine Wohlfühlatmosphäre“ will Broghammer in der Grundschule schaffen. Deshalb setzt er in den Innenräumen neben Beton auf Holzelemente, unter anderem bei den Böden. Da hat Gerlinde Faßnacht (Freie Wähler), die den Kindergarten St. Elisabeth leitet, Bedenken. „Ist das nicht ein Problem, wenn die Kinder etwas verschütten?“ Broghammer hat in etlichen der von ihm gebauten Grundschulen mit Holzböden gearbeitet. Da habe er keine negativen Erfahrungen gemacht. Was die Farben angeht, setzen die Planer eher auf dezente Töne. „Die Kinder setzen ihre Farbtupfer selbst, wenn sie erst mal eingezogen sind“, ist Broghammer überzeugt. Dezente Töne regen die Jungen und Mädchen aus seiner Sicht eher an, selbst kreativ zu werden als eine Schule, die von Anfang an in kunterbunten Farben gehalten ist. Auch bei der Auswahl der Möbel darf die Gemeinde aus seiner Sicht ruhig farbige Akzente setzen.

Zur Sprache kamen auch die Pläne für die neue Mensa mit einer Großküche, die im nördlichen Bauteil liegt. Dort werden künftig täglich 1300 Essen produziert, da nicht nur die Friedrich-Schiller-Schule und die Anton-Walter-Grundschule, sondern auch die Kindertagesstätten im Ort mit Essen beliefert werden sollen. Diesen Betrieb möchte die Gemeinde an einen externen Pächter vergeben.

Von den Gemeinderäten gab es viel Lob für den Vorentwurf, über den wohl in der nächsten Sitzung am 16. Juli entschieden wird. Andreas Edelmann (CDU), der selbst Architekt ist, lobte seinen Kollegen, wie er den Entwurf aus dem Wettbewerb weiterentwickelt habe. „Ist die Schulleitung in die Pläne eingebunden?“ hakte der Kommunalpolitiker nach. Außerdem wollte er von Dieter Broghammer wissen, wieso er von seinem ursprünglichen Empfehlung einer Holzfassade abgerückt sei. „Das hat nicht nur finanzielle Gründe“, antwortete der Architekt aus Rottweil. Die Lösung mit Mauersteinen passt aus seiner Sicht auch stimmiger ins Umfeld des Schulzentrums.

Beim Konzept für die Belüftung hakte Roman Krieger (SPD) nach. „Da meine eigene Schulzeit noch nicht so lange zurückliegt, weiß ich, dass so eine Anlage ganz schön laut sein kann.“ Diese Bedenken zerstreute Broghammer. Inzwischen sei die Technik da weiter. Marco Schulz (IGL) fragte, ob die neue Schule mit digitaler Technik ausgestattet wird. Das bejahte Broghammer – in jedem Raum wird es elektrische Tafeln geben.

Peter Theiler (IGL) erinnerte daran, dass Parkplätze für die Lehrer gebraucht werden – zehn reservierte Stellplätze sind da bereits eingeplant. Außerdem wollte er wissen, wie denn der Skaterplatz des Jugendhauses abgeschirmt werde. Da plant die Gemeinde eine Lärmschutzwand, versicherte Bürgermeister Ingo Hacker. Der Bereich der Jugendlichen soll künftig auch vom neuen Wohngebiet in den Akademiegärten abgeschirmt werden.