Hochdorfs Kämmerin Lydia Haller hat im Gemeinderat den Haushaltsplan 2017 vorgestellt. Dank eines kleinen Finanzpolsters plant die Gemeinde einige Investitionen in die Infrastruktur, die wirtschaftliche Entwicklung und den Bereich Familie und Bildung.

Von Peter Stotz

„Die Gemeinde Hochdorf kann das Jahr 2017 beruhigt angehen. Die Verwaltung legt einen ausgeglichenen Ergebnishaushalt mit einem geringen Überschuss vor, mit hohen Investitionsausgaben, ohne Kreditaufnahme und mit einer noch passablen Liquidität zum Jahresende“, erklärte die Kämmerin. Sie rechnet mit einem Haushaltsvolumen von 9,4 Millionen Euro, 600 000 Euro mehr als im vergangenen Jahr. Das sei ganz überwiegend auf die anhaltend gute wirtschaftliche Entwicklung zurückzuführen. Die Kämmerin plant mit Steuereinnahmen von 5,7 Millionen Euro, auch die Finanzzuweisungen und Umlagen haben mit zwei Millionen Euro einen wichtigen Anteil an der Ertragsseite.

Diese Zahlen seien als „eine gute Startvorlage für das Jahr 2017“ zu werten, sagte Haller. Allerdings sei die auch notwendig, denn die Gemeinde müsse hohe Ausgaben schultern. Als bedeutendster Batzen seien die Transferaufwendungen, Umlagen und Zuschüsse mit insgesamt fünf Millionen Euro zu betrachten. Allein für die Finanzausgleichs- und die Kreisumlage sind 3,2 Millionen Euro eingeplant, 1,25 Millionen Euro erhalten die freie Träger der Kinderbetreuung.

Hinzu kommen hohe Investitionen in die Infrastruktur. So wird der untere Teil der Bismarkstraße grundlegend saniert, auch die Wasserleitungen werden dort erneuert. Die Verwaltung rechnet mit Ausgaben von etwa einer Million Euro. Der Abschluss der Sanierung des Rathauses wird mit 800 000 Euro veranschlagt, die Finanzierung der Mensa der Breitwiesenschule, die in der Senioreneinrichtung auf dem Breitwiesenareal entsteht, kostet 600 000 Euro. „Im Haushalt prägen zudem stärker die Einzelpositionen das Ergebnis“, erläuterte Haller und verwies auf die Sanierung der Fahrzeughalle der Feuerwehr oder einzelne kostenintensive Posten für die Ortsentwicklung, die Konkretisierung von Entwicklungsvorhaben und für Erschließungen.

Bürgermeister Gerhard Kuttler betonte, dass die Schwerpunkte in den vergangenen Jahren auf ein Konzept zur Ortsentwicklung gelegt worden waren. „Während dieser Zeit haben wir die Umsetzung von größeren Projekten bewusst zurückgestellt und uns ein kleines Finanzpolster zugelegt.“ Ab diesem Jahr würden diese Projekte - etwa die Entwicklung des Breitwiesenareals, die Renaturierung des Talbachs in der Ortsmitte, der Ausbau der Kinderbetreuung, neue Wohngebiete oder die Entwicklung des Einzelhandels - nach und nach umgesetzt. „Und daher wird unser kleines Polster wieder schrumpfen“, sagte er.

Wie Lydia Haller präzisierte, wird die Liquidität der Gemeinde von 4,2 Millionen auf 2,8 Millionen Euro sinken. Kuttler und Haller mahnten den Gemeinderat zur Haushaltsdisziplin in den anstehenden Beratungen. „Ich richte, wenn auch wiederholt, aber notwendig, den Appell an Sie, weiterhin Augenmerk auf die laufenden Aufwendungen zu richten“, sagte Haller. Kutttler merkte an, dass Hochdorf eine finanzschwache Gemeinde bleibe. „Wir sind auf einem guten Weg. Aber wir müssen akzeptieren, dass wir nicht alles gleichzeitig haben können.“