Wie mobil sind wir heute und in Zukunft? Mit solchen Fragen beschäftigt sich die neue EZ-Serie rund um das Thema Mobilität. Foto: dpa - dpa

„Was bewegt die Deizisauer?“: Der Gemeinderat will am Freitag eine Umfrage zum Thema Mobilität starten. Zudem will sich die Gemeinde eine Digitalisierungsstrategie für ihre Bürger erarbeiten.

Deizisau Mit zwei strategischen Themen hat sich der Gemeinderat Deizisau diese Woche befasst. Zum einen soll ein Mobilitätskonzept erarbeitet werden, für das im nächsten Schritt die Bürger befragt werden. Zweitens geht es um eine Digitalisierungsstrategie, die unter dem Motto „D2 – digitales Deizisau 2030“ läuft. Mit ihrem Ansatz hat es die Gemeinde unter jene 50 „digitale Zukunftskommunen“ im Land geschafft, die dafür Fördergeld bekommen.

„Was bewegt die Deizisauer?“ Mit dieser doppeldeutigen Frage beginnt diese Freitag eine Umfrage zum Thema Mobilität. Zunächst online auf www.deizisau-fragt.de der Gemeinde, ab Mitte Januar werden dann die Fragebögen auch in Papierform im Amtsblatt erscheinen. Entwickelt hat sie der Verkehrsplaner Thomas Ernst, der beim Fraunhofer-Institut arbeitet und in Deizisau wohnt.

Erste Erhebungen und Befragungen hat Ernst schon gemacht, nun will er „in die Bevölkerung reinhorchen“. Wie viel und welche Fahrzeuge besitzen sie? Wie weit wohnen sie von der Bushaltestelle entfernt? Haben sie eine Dauerkarte für den Öffentlichen Personennahverkehr? Zu welchen Versorgungseinrichtungen in Deizisau oder anderswo fahren sie regelmäßig? Was ist ihnen wichtig bei der Wahl des Verkehrsmittels?

„Wir wollen nicht ‚rumdoktern, sondern ein ganzheitliches Konzept“, begründete Bürgermeister –Thomas Matrohs den Aufwand, nachdem er die Verkehrsmisere rund um Deizisau geschildert hatte: Staus, Feinstaubalarm, unzuverlässige Bahnverbindungen. Dazu kommen Parkplatz-Probleme im Ort und ein Kreisbehörde, die auf die Kritik an den Fahrplanlücken der beiden Buslinien nicht reagiert. Die Umfrage soll bis etwa Mitte Februar laufen. Wer mitmacht, kann einen Einkaufsgutschein gewinnen.

In Sachen Digitalisierung erinnerte Matrohs stolz an die erfolgreiche Bewerbung für das Landesprojekt Zukunftskommune 2030. Anne Osdoba, Abteilungsleiterin Bürgerservice und Organisation, stellte den Arbeitsplan vor. Diesen Mittwoch haben die Rathaus-Mitarbeiter an einem Workshop teilgenommen. Dabei ging es um neue Kommunikationswege mit den Bürgern und um reibungslose Verwaltungsabläufe. Zur r Strategie gehört auch die digitale Unterstützung der Mobilität sowie die digitale Infrastruktur im Ort – ein wichtiger Standortfaktor. Auch da ist die Gemeinde nun einen kleinen Schritt weitergegangen: Der Gemeinderat beschloss formal, dem kommunalen Zweckverband für einen flächendeckenden Breitband-Ausbau beizutreten. Die grundsätzliche Zusage hatte Deizisau vor einigen Monaten schon gegeben – als erste im Kreis Esslingen.

Im Projekt Digitalisierung kommt als nächster Schritt am 29. Januar ein Businessfrühstück mit den örtlichen Unternehmern. Ende Januar sollen dann außerdem Bürger und Vereine zu einem Workshop eingeladen werden.