Tabea Schmauder hat den historischen Ofen angefacht und kocht schwarzen Brei. Foto: Krytzner - Krytzner

Am Palmsonntag beendet das Freilichtmuseum in Beuren seine Winterpause. Zum Auftakt werden in den historischen Küchen die Holzöfen angefacht und die Besucher bekocht.

BeurenDie Winterpause neigt sich im Freilichtmuseum dem Ende zu und die Mitarbeiter freuen sich auf die Saisoneröffnung am Palmsonntag. Sie wird gleich buchstäblich heiß: „Feuer und Flamme für das Freilichtmuseum“ nennt sich die Auftaktveranstaltung. In den historischen Küchen werden zwischen 11 und 16 Uhr die Holzöfen angefacht und es brutzelt in den Töpfen und Pfannen. Die Museumsleitung verspricht leckere Gerichte, deren feine Gerüche dann durchs Museumsdorf ziehen. Diese Aktion kündet auch von einem Schwerpunktthema, dem Ausbau des Freilichtmuseums zum Erlebnis-Genuss-Zentrum.

Essen und Genuss erhalten eine gewichtige Rolle. Unter anderem soll das Wissen über alte Obst- und Gemüsesorten vermittelt werden. Rund ein Viertel der Veranstaltungen beschäftigten sich damit. Apfelsorten wie der Jakob-Fischer-Apfel, die Kirschsorte Ermstäler Knorpel und die Gemüsesorten Trotzkopf und Guten Heinrich sollen in Erinnerung gerufen werden. Die Backtage widmen sich beispielsweise der Zwiebel und der Kartoffel.

Mit Feuer und Flamme soll es auch an den Aufbau der dazugehörigen Räume gehen. Das Erlebnis-Genuss-Zentrum erhält ein Dach über dem Kopf. Dazu wird der Gartensaal aus Geislingen von Grund auf restauriert. Der Aufbau im Museumsdorf erfolgt 2019. Die Restaurierung wird mit Fördermitteln des Landes und des Fördervereins Freilichtmuseum Beuren finanziert. 1,6 Millionen Euro kosten Transport und Restaurierung in Rot an der Rot. Ein weiteres Bauvorhaben – das zur Eröffnung am 25. März fertiggestellt wird – ist die Erweiterung der Parkplätze für die Besucher des Museums. Mehr als 300 Stellplätze für Autos und vier Busparkplätze stehen dann neu zur Verfügung.

Auf die Freunde historischer Bauten warten in diesem Jahr zahlreiche attraktive Veranstaltungen. Die Sonderausstellung „Jüdisches Leben im ländlichen Württemberg“, die ab dem 12. Juni bis zum Ende der Saison zu sehen ist, soll zeigen, welche positiven Einflüsse die Juden in der Region hatten und welche Spuren sie hinterlassen haben. Die Ausstellung gehört zum Gemeinschaftsprojekt „anders.anders?“. Das Projekt wird in allen sieben Freilichtmuseen in Baden-Württemberg zu sehen sein. Im Beurener Museumsdorf gibt es ab Juni zehn begleitende Veranstaltungen.

Die Museumsleitung hat sich entschlossen, diverse Großereignisse alle zwei Jahre im Wechsel zu veranstalten. In diesem Jahr können sich Liebhaber alter Fahrzeuge auf das Oldtimertreffen im August freuen. Pünktlich zu den Osterferien gibt es schon vorher ein abwechslungsreiches Programm für Familien und später im April die Schäfertage. Den fleißigen Bienen ist ein Thementag im Mai gewidmet und im Juni folgt das Museumsfest mit diversen Attraktionen.

Nach den Sommerferien locken der „Markt der Arche des Geschmacks“ und das traditionelle „Moschtfescht“. Außerdem gibt es unter dem Motto „Heute wird gemeckert“ eine Neuauflage des Ziegentages. Aber auch ohne solche Veranstaltungen lohnt es sich, das Museumsdorf zu besuchen, über die Streuobstwiesen zu spazieren und sich die historischen Gebäude anzuschauen. Wer mehr über die Geschichte erfahren will, für den gibt es einen Audioguide in deutscher, englischer und französischer Sprache. Jeweils samstags um 15 Uhr finden zudem öffentliche Führungen durch das Freilichtmuseum statt.

www.freilichtmuseum-beuren.de