Die Baustellenampel ist in beträchtlicher Schieflage . Foto: Riedl - Riedl

Die Plochinger Steige ist gerade mal vor vier Jahren grundlegend saniert worden, eine Betonpfahlwand sichert seither den Hang an einer besonders kritischen Stelle. Doch nun ist der Hang an zwei anderen Bereichen gerutscht, weshalb die Fahrbahn saniert werden muss. Die Straße ist deshalb halbseitig gesperrt.

Kirchheim

Die gute Nachricht: Die Plochinger Steige in Kirchheim wird nicht komplett gesperrt. Die schlechte: Die Fahrbahn hat sich wieder einmal gesenkt und muss erneut saniert werden. Deshalb ist die Landesstraße 1207 halbseitig gesperrt. Die unendliche Geschichte des rutschenden Hangs und der dadurch notwendigen Sanierung geht weiter.

Die Senkungen an der Talseite der Plochinger Steige wurden in zwei Bereichen immer tiefer und waren ein nicht zu unterschätzendes Gefahrenpotenzial für Motorradfahrer. Eine Sanierung ist also unumgänglich. „Das sind nur Maßnahmen zur Verkehrssicherheit“, sagt Thorsten König, Leiter des Straßenbauamts für die Landkreise Esslingen und Göppingen.

Zunächst wurde im oberen Bereich der Steige der Belag abgefräst und wieder mit einer neuen, ebenen Deckschicht versehen. Jetzt ist der untere Bereich dran. Immerhin können Autos und Lastwagen einspurig am Bauabschnitt vorbeigeleitet werden, eine Ampel regelt den Verkehr.

Eine große Sanierung an der Plochinger Steige liegt erst vier Jahre zurück. Sie erhielt im Mittelteil eine Bohrpfahlwand die mit starken Eisenstangen fest mit dem Berg verbunden ist und auf der Talseite von ebenfalls tief in den Fels gerammten Pfählen getragen wird. Dieser Teil der Straße hält. „Die Straße oberhalb der Bohrpfahlwand hat nach aktuellen Erkenntnissen durch den Hangrutsch keine Schäden genommen“, berichtet Sonja Hettich, Pressereferentin des Regierungspräsidiums Stuttgart. Innerhalb von sechs Jahren war es damals die dritte Sanierung, jetzt geht es also in die nächste Runde. „In den vergangenen Jahren wurden 1,224 Millionen Euro in die Befahrbarkeit der Plochinger Steige investiert. Sie wird derzeit punktuell mit einer Fahrbahndeckenerneuerung so saniert, dass sie die nächsten Jahre überstehen wird“, erklärt Sonja Hettich. In Thorsten Königs Zuständigkeitsbereich fallen 26 Albsteigen. Regelmäßige Sanierungen – wie derzeit an der Grabenstetter Steige und der Hochwangsteige – gehören zum gewohnten Geschäft.

Nicht so einfach ist es, die Landesstraße für Lastwagen zu sperren, um so die Sanierungsintervalle zu verlängern. „Die Prüfung einer Verkehrsbeschränkung für den Schwerverkehr bedarf gutachterlicher Aussagen zu Verlagerungsverkehren und deren Auswirkungen anderenorts. Die Ergebnisse eines solchen Gutachtens müssen mit den betroffenen Kommunen erörtert werden“, erklärt Sonja Hettich. Diese Prüfung liegt in der Zuständigkeit der Straßenverkehrsbehörde des Landkreises. „Das Regierungspräsidium wird in solchen Fragen erst im Wege der Rechts- und Fachaufsicht tätig.“

Der massive Erdrutsch unterhalb der Bohrpfahlwand ist von verschiedenen Stellen aus zu sehen. „Voraussichtlich wird im kommenden Jahr eine Sanierung der Böschung möglich sein“, sagt Sonja Hettich.