Die Rohbauten im Neubaugebiet Akademiegärten in Neuhausen wachsen. Im Sommer 2020 sollen die ersten Gebäude des Siedlungswerks fertig sein. Foto: Roberto Bulgrin - Roberto Bulgrin

Etliche Rohbauten gedeihen im Neubaugebiet Akademiegärten am Ortsrand von Neuhausen. Die Erschließung des Baugebiets, in dem bis zu 800 neue Einwohner leben sollen, ist fertig.

NeuhausenDurch das Neubaugebiet Akademiegärten in Neuhausen führt ein Straßennetz. Die Erschließung ist fertig. Auf dem Gelände am Ortsausgang der Gemeinde nach Wolfschlugen stehen schon die Rohbauten etlicher Häuser. „Die ersten Gebäude des Siedlungswerks werden im Sommer 2020 fertig sein“, sagt Navina Spazierer, die Assistentin der Geschäftsführung. 700 bis 800 neue Bewohner ziehen in das Wohngebiet ein. Sven Müller vom Ortsbauamt berichtete den Gemeinderäten in ihrer jüngsten Sitzung über den Stand der Arbeiten. 2,4 Millionen Euro investiert die Gemeinde in das Projekt, das insgesamt 6,4 Millionen Euro kosten soll. Erschließungsträger ist das Siedlungswerk mit Sitz in Stuttgart.

Die Heizzentrale, die das Quartier mit Fernwärme versorgen soll, ist das erste fertige Gebäude. Sie wird von der Firma ImmoTherm betrieben. Weit gediehen sind auch viele Rohbauten. Auch die Mehrfamilienhäuser, die sogenannten Wohnhöfe, baut das Siedlungswerk bereits. Durch großzügige Innenhöfe, in denen sich die Bewohner begegnen können, soll das soziale Miteinander der neuen Bewohner gestärkt werden.

Wichtig ist den Planern der Gemeinde Neuhausen, dass auch die Menschen aus dem Ort das neue Baugebiet kennenlernen. „Einige Kindergartengruppen aus dem Ort haben im Sommer schon Spieltage auf unserem Spielplatz in der Grünfuge am Wald organisiert“, freut sich Müller darüber, dass der grüne Streifen mit Klettergeräten, Wippen und Bänken zum Entspannen bei den Neuhäusern sehr gut ankommt. „Die Naherholung hat im Neubaugebiet Akademiegärten am Waldrand einen hohen Stellenwert.“ Nicht zuletzt durch die Lage in der Nähe der Schiller-Gemeinschaftsschule und der künftigen Anton-Walter-Grundschule sind die Wohnungen in den Akademiegärten für junge Familien besonders attraktiv.

Neben dem Spielplatz am Waldrand gibt es auch Übungsgeräte für die „Fünf Esslinger“, das Trainingsprogramm des Esslinger Altersmediziners Martin Runge. „Diese Geräte könnten besser angenommen werden“, findet Gabriele Probst (Initiative Grüne Liste), die in der Nachbarschaft lebt. Sie gab der Verwaltung die Hausaufgabe mit, „bei den Vereinen für die Nutzung der Geräte zu werben, denn schließlich haben wir rund 36.000 Euro in die Anlage investiert.“ Die Gesamtkosten von 72.000 Euro teilte sich die Gemeinde mit dem Siedlungswerk. Der Erschließungsvertrag, den die Gemeinde mit dem Träger geschlossen hat, teilt die Kosten für das Straßennetz, die Beleuchtung, die Kanäle, die Wasserleitungen und die Grünfuge auf: Die Gemeinde Neuhausen übernimmt dabei einen Anteil von 41,3 Prozent; das Siedlungswerk trägt 58,7 Prozent.

Auf eine gute soziale Durchmischung des Wohngebiets setzten die Planer bei der Konzeption. „Die Idee des sozial gemischten Wohnquartiers, des nachhaltigen, ökologischen Bauens und eines qualitativ hochwertigen Städtebaus haben uns von Anfang an begeistert“, beschreibt Bürgermeister Ingo Hacker das Konzept für die Akademiegärten. Gemeinsam mit dem Siedlungswerk haben die kommunalen Planer das Neubaugebiet realisiert. Neben 28 Bauplätzen, die an private Eigentümer vergeben worden sind, setzt die Gemeinde in den Akademiegärten auch auf öffentlich geförderten Wohnungsbau.

Das Siedlungswerk baut insgesamt 25 Reihenhäuser und 14 Mehrfamilienhäuser mit 100 Eigentumswohnungen und 40 Mietwohnungen. Von den Mietwohnungen wird die Hälfte öffentlich gefördert, das heißt, sie sind reserviert für Mieter mit Wohnberechtigungsscheinen. Das Siedlungswerk wird in den nächsten Jahren in den Akademiegärten in Neuhausen rund 65 Millionen Euro investieren.

Im Zuge der Bauarbeiten wurde auch der Radweg ertüchtigt, der im östlichen Bereich des Baugebiets liegt. „Dieser Radweg war ohnehin nicht breit genug und musste ertüchtigt werden“, sagt Sven Müller. Die Strecke, die von vielen Schülerinnen und Schülern aus Wolfschlugen genutzt wird, war in einem sehr schlechten Zustand. Das sorgte bei den Eltern wie auch bei den Radlern selbst immer wieder für Kritik. Dieser Weg liegt in der Straßenbaulast des Landes, das die Baukosten von 45.884 Euro übernahm. Weil die Trasse an geänderte Grundstücksverläufe angepasst werden musste, kostete das Projekt die Gemeinde dennoch rund 16.500 Euro.

Die Skateranlage beim Jugendzentrum Penthaus, die in unmittelbarer Nähe des Neubaugebiets liegt, braucht einen passiven Lärmschutz. Das ist im Bebauungsplan festgeschrieben, damit die Bewohner nicht gestört werden. Angedacht ist derzeit nach den Worten von Sven Müller ein Erdwall.