Ein Maurer-Lehrling gibt Einblicke in seine Arbeit. Foto: Stotz - Stotz

Seit elf Jahren organisiert die Riegelhof-Realschule Ostfildern in Kooperation mit der Wirtschaftsförderung der Stadt die Ausbildungsmesse Job-Infotag für Schüler. Rund 70 Ausbildungsbetriebe haben sich am Samstag in der Schule und der benachbarten Stadthalle Kubino präsentiert und über Ausbildungsberufe informiert. Die Schulleitung und die Aussteller zeigten sich mit dem Zuspruch von etwa 600 Jugendlichen sehr zufrieden.

OstfildernSeit elf Jahren organisiert die Riegelhof-Realschule Ostfildern in Kooperation mit der Wirtschaftsförderung der Stadt die Ausbildungsmesse Job-Infotag für Schüler. Rund 70 Ausbildungsbetriebe haben sich am Samstag in der Schule und der benachbarten Stadthalle Kubino präsentiert und über Ausbildungsberufe informiert. Die Schulleitung und die Aussteller zeigten sich mit dem Zuspruch von etwa 600 Jugendlichen sehr zufrieden.

„Es macht große Freude zu sehen, wie viele Schüler gekommen sind und wie konstant hoch auch die Zahl der beteiligten Unternehmen und Anbieter ist“, sagte Markus Fritz, der Leiter der Riegelhof-Realschule im Ostfilderner Stadtteil Nellingen, und blickte sehr zufrieden auf das teilweise dichte Gedränge an den Ständen im Foyer der Schule.

Auch praktische Übungen

Etwa 70 Unternehmen aus dem Filderraum und dem Neckartal, Handwerker und Industriebetriebe, Dienstleister, Verwaltungen und soziale Einrichtungen, hatten in der Realschule, im Saal der benachbarten Stadthalle und auf dem Schulcampus Infostände aufgebaut und teilweise auch praktische Übungen in handwerklich-technischen Fertigkeiten angeboten.

Nach der Überzeugung des Schulleiters wie auch der beteiligten Betriebe hat sich die Grundidee sehr gut bewährt, den Schülern Ausbildungsmöglichkeiten und berufliche Perspektiven in der unmittelbaren Region aufzuzeigen. „Für das örtliche Handwerk ist diese Präsentationsmöglichkeit genau das Richtige. Die jungen Leute kommen von hier und wir bieten ihnen etwas hier in der Stadt an“, sagte etwa Peter Metzger, Geschäftsführer des Haustechnik-Unternehmens Julmi aus Ostfildern. Die Nachfrage nach Ausbildungsplätzen sei groß, auch Praktikumsstellen seien gefragt. „Beim Job-Infotag lernen wir unseren Nachwuchs kennen“, sagte Metzger.

Petra Schweizer, Ausbildungsleiterin bei der Volksbank Esslingen, lobte die Organisation der Messe. „Das hat Stil und man merkt, da steckt Zug und Engagement dahinter“, urteilte sie. „Wir haben viel Resonanz und spüren, die Schüler sind gut vorbereitet. Die Messe lohnt sich für beide Seiten und ich bin sicher, dass schon in den nächsten Tagen Bewerbungen eingehen werden“, sagte Schweizer.

An etlichen der Stände informierten Auszubildende ihre Altersgenossen über die Anforderungen des Berufs und des Arbeitsalltags. „Das ist ein wichtiger Punkt. Wenn da ein 40-Jähriger stehen würde, wäre das für die Schüler eine ganz andere Sache“, erzählte Sergio Leonetti, Maurer-Azubi im zweiten Lehrjahr beim Esslinger Bauunternehmen Wager. Er hatte am Infostand begonnen, eine kleine Mauer hochzuziehen und ließ die Schüler mit Kelle, Mörtel und Steinen in den Mauerberuf schnuppern. „Auf dem Bau werden Azubis händeringend gesucht, es gibt viel zu wenige. Mir macht dieser Beruf sehr großen Spaß, und so kann ich ihn mit Leidenschaft erklären“, sagte er.

Die Bedeutung der Augenhöhe bei den Beratungen hob auch Silke Spies, Ausbildungsleiterin bei der Stadt Ostfildern, hervor. „Wir haben eine sehr hohe Resonanz. Besondere Renner bei den Nachfragen sind die Verwaltung und die Erziehungsberufe. Dabei ist besonders wichtig, dass unsere Azubis am Stand mit den Schülern ins Gespräch kommen“, erzählte sie.

Alte Klischees aufbrechen

Ähnlich äußerten sich auch die FSJlerin Pia Pietsch, die angehende Erzieherin Chiara Brändle und Marc Kollmann, Anerkennungspraktikant in der Kinderpfleger-Ausbildung, die am Stand der Gemeinde Denkendorf über den Erzieherberuf informierten. „Wichtig ist, dass ein männlicher Azubi dabei ist. Jungs reagieren da sehr positiv drauf. Wir hoffen so auch, dass wir diese alten Klischees aufbrechen können“, sagten Pietsch und Brändle. „Es sind immer noch nur maximal zehn Prozent Männer in dem Beruf. Die Jungs hören mir zu, wenn ich erzähle, dass das nicht nur etwas für Frauen ist“, sagte Marc Kollmann.

Schulleiter Markus Fritz zog eine sehr zufriedene Bilanz. „Der Zuspruch hat uns gezeigt, dass der Job-Infotag für die Region wichtig ist“, sagte er. Allerdings gebe es durchaus noch Luft nach oben. „Ich würde mir wünschen, dass aus der Richtung der Gymnasien noch mehr Schüler kommen. Von den Unternehmen wurde an dem Punkt großes Interesse signalisiert.“