Kein schöner Ausblick vom Tower auf der Hahnweide: Der Robidog quillt über, weil sich derzeit niemand zuständig fühlt. Foto: Krytzner Quelle: Unbekannt

Kein schöner Anblick bietet sich Spaziergängern derzeit auf der Kirchheimer Hahnweide. Rund um das bekannte Flugfeld sind sämtliche Mülleimer und Hundekotbehälter - sogenannte Robidogs - überfüllt. Die Säckchen mit den Hundehaufen sind zum Teil aufgestapelt oder liegen verstreut um die Mülleimer herum. Das nervt Passanten und auch Hundebesitzer.

Von Thomas Krytzner

Neben den gleichgültigen Hundebesitzern gibt es Hundehalter, die Tüten dabei haben und die Hinterlassenschaften ihrer Tiere aufsammeln. Sie stehen nun vor dem Problem: Wohin damit? In den Behältern ist kein Platz mehr.

Ein Hundebesitzer ist gerade mit seinem spanischen Hütehund unterwegs. Er ist wütend: „Schon vor zehn Jahren war ich am Kirchheimer Stand der Touristikmesse CMT in Stuttgart und habe um Kotbehältnisse gebeten.“ Es dauerte fünf Jahre, bis Robidogs auf der Hahnweide angebracht waren, schätzt der Spaziergänger. Er sei meist mit seinem 13-jährigen Hund im Wald unterwegs. „In Notzingen, Hochdorf und Dettingen sind die Stationen in Ordnung. Ich frage mich, warum das in Kirchheim nicht klappt.“ Wobei es nicht in allen Stadteilen so schlimm aussehe.

Der Hundebesitzer vermutet, dass sich niemand verantwortlich fühlt, den Müll auf der Hahnweide zu entsorgen. Die auch mit anderem Abfall vollen Mülleimer beim Parkplatz und entlang des Spazierwegs bestätigen die Vermutung.

Gleich mehrere Ämter in Kirchheim kümmern sich um die Hinterlassenschaften von Hunden: Bianka Wötzel im Sachgebiet Tiefbau, Christoph Lazecky als Chef des Vollzugsdienstes und Christoph Kerner als Sachgebietsleiter für Grünflächen. Bianka Wötzel berichtet, die Stadtverwaltung habe zwar auf langjähriges Begehren mehrerer Bürger die Hundetoiletten geliefert, für die Leerung habe sich aber der Motorsportverein verantwortlich erklärt. Das sei Konsens gewesen.

Warum ist die Situation auf der Hahnweide nun so schlecht? „Durch Wechsel im Vorstand des Motorsportvereins wurden wohl gewisse Vereinbarungen übersehen. Wir stehen mit dem Verein in Kontakt, um eine langfristige Lösung zu gewährleisten“, sagt Christoph Kerner. Die Mülleimer und Hundetoiletten wurden inzwischen durch die Stadt einmalig geleert. Kern macht aber klar: „Die Verantwortung beim Grundstück auf der Hahnweide liegt beim Verein.“

Im gesamten Stadtgebiet gibt es laut Tiefbauamt 75 Hundetoiletten. Diese werden von der Stadt betreut. Wötzel: „Im Innenstadtbereich gibt es tägliche Kontrollen und Leerungen, und in den äußeren Bezirken erfolgt die Versorgung einmal pro Woche.“ In der Innenstadt ist die Problemlage etwas anders, aber nicht weniger ärgerlich. „Im Sommer finden wir immer wieder liegen gelassene Hundehaufen im Stadtpark, hinter der EnBW und im Paradiesle“, erzählt Christoph Lazecky. Der Vollzugsdienst sei zwar mit zivilen Streifen unterwegs, um Kotsünder zu erwischen, aber „wir drehen uns im Kreis“.

Im Frühjahr will das Tiefbauamt eine Karte mit Hundetoiletten auf der Webseite veröffentlichen.