Mit dem 114er-Bus kommt man von Schanbach gut nach Esslingen. Foto: Bulgrin - Bulgrin

Ein eigenes Auto ist in Aichwald sicher von Vorteil, aber wenn man nicht gerade runter ins Remstal muss, kommt man auch mit dem Bus recht gut voran.

Aichwald„Mit dem 114er haben wir schon immer eine gute Anbindung an Esslingen“, sagt Bürgermeister Nicolas Fink bei einem Gespräch im Rahmen der EZ-Mobilitätsserie. Ab 2019 wird das noch besser. In den Hauptverkehrszeiten verkehrt der Bus zwischen Aichwald und Esslingen dann teilweise sogar im 15-Minuten-Takt. „Das ist eine positive Auswirkung der EU“, freut sich Fink. Denn wie überall musste das Linienbündel auf dem Schurwald neu ausgeschrieben werden. Den Zuschlag erhielt das in Kernen ansässige Busunternehmen Schlienz Tours.Wer hier mal Wurzeln geschlagen hat, zieht so schnell nicht mehr weg. Aichwald zählt aufgrund seiner Lage – mitten im Schurwald und doch nahe an Esslingen und der Landeshauptstadt – zu den besten Wohnadressen in der Region. Auch deshalb ist die Gemeinde in den vergangenen vier Jahren um 350 auf 7700 Einwohner gewachsen. „Ohne dass wir ein neues Baugebiet ausgewiesen haben“, betont Bürgermeister Nicolas Fink. „Alleine durch Nachverdichtung.“

Ein eigenes Auto ist in Aichwald sicher von Vorteil, aber wenn man nicht runter ins Remstal muss, kommt man auch mit dem Bus recht gut voran. „Mit dem 114er haben wir schon immer eine gute Anbindung an Esslingen“, sagt der Rathauschef. Ab 2019 wird das noch besser. In den Hauptverkehrszeiten verkehrt der Bus zwischen Aichwald und Esslingen dann teilweise sogar im 15-Minuten-Takt. „Das ist eine positive Auswirkung der EU“, freut sich Fink. Denn wie überall musste das Linienbündel auf dem Schurwald neu ausgeschrieben werden. Den Zuschlag erhielt das in Kernen ansässige Busunternehmen Schlienz Tours GmbH & Co. KG (wir berichteten).

Betriebskostenzuschuss entfällt

Für die Aichwalder bedeutet der neue Vertrag erhebliche Verbesserungen. Allein schon finanziell. Als Betriebskostenzuschuss für die Linie 114 und den Nachtbus musste die Gemeinde bislang pro Jahr 157 000 Euro zahlen. Dieser fällt ab 2019 weg, trotz der Taktverdichtung. Außerdem wird ein seit mehr als 30 Jahren gehegter Wunsch vieler Aichwalder erfüllt: eine regelmäßige Busverbindung ins Remstal. Der dritte Vorteil gegenüber früher ist eine Verbindung zum Plochinger Bahnhof. „Das jahrelange Bohren hat sich nun ausgezahlt“, freut sich der Bürgermeister. Diese Verbesserungen im ÖPNV-Angebot würden der Gemeinde nochmals einen Schub geben. Auch für die ortsansässigen Betriebe sei das eine sehr positive Nachricht.

Gerade für junge Leute hat die Gemeinde 2014 ein attraktives Angebot für die Wochenenden geschaffen. „Wir waren die erste Gemeinde im Landkreis, die von einem Ruftaxi auf den Nachtbus umgestellt haben“, sagt der Rathauschef. Das Angebot werde seither sehr gut angenommen. Vorreiter waren die Aichwalder auch mit ihrem Bürgerbus. Dieser pendelt seit sechs Jahren wochentags sternförmig zwischen Schanbach und die übrigen Ortsteilen. Fink: „Unser Bürgerbus ist eine Erfolgsgeschichte, vor allem auch dank der ehrenamtlichen Fahrer.“

Was die Qualität der Straßen angeht, kann sich Aichwald im Gegensatz zu manch anderen Kommunen sehen lassen. Das kommt allerdings nicht von ungefähr. „Wir geben jedes Jahr 250 000 bis 300 000 Euro für den Erhalt unserer Straßen aus“, berichtet der Bürgermeister. Weitere 80 000 bis 100 000 Euro investiere man in die Feldwege. „Das zahlt sich langfristig aus.“

14 Rundwanderwege

Auch wenn hierzulande die Elektromobilität noch eine untergeordnete Rolle spielt, wollen sich die Aichwalder schon mal rüsten. In Schanbach, Aichelberg und Aichschieß sollen demnächst E-Ladestellen in Betrieb genommen werden. „Man muss da mit gutem Beispiel vorrangehen“, sagt Fink. Wer auf eigenen Beinen gerne mobil ist, findet in der Schurwaldgemeinde ein ideales Terrain. Das Angebot an Wanderwegen könnte kaum besser sein. Ausgeschildert sind 14 Rundwanderwege mit einer Gesamtlänge von mehr als 100 Kilometern. In Sachen Radwege hat Aichwald allerdings noch Nachholbedarf. „Da gibt es einige Baustellen“, weiß der Rathauschef. „Aber wir arbeiten dran.“ Eine Lücke werde vermutlich im nächsten Jahr geschlossen: die Radwege-Verbindung von Aichschieß zum Weißen Stein. Das Land habe die Förderung bereits zugesagt, so Fink. Nun liege es nur noch an der Planung. Und für die seien die Nachbarn aus Esslingen zuständig.