Quelle: Unbekannt

Von Kerstin Dannath

Schon fünf Jahrzehnte lang gibt es in Köngen den Jugendtreff „Schmelztiegel“. Sein Name passt, denn im Keller des Gustav-Werner- Gemeindehauses trafen und treffen sich Jugendliche aus vielen Nationen. Ein Grund zu feiern, auch wenn die hauptamtliche Stelle seit April diesen Jahres nicht besetzt ist, mal wieder die Schließung drohte und der „Schmelz“, wie der Treff in Köngen genannt wird, seitdem von einem Team aus engagierten Ehrenamtlichen geleitet wird.

Begleitend steht den Ehrenamtlichen von Seite der evangelischen Kirchengemeinde, die als Träger des Jugendtreffs fungiert, Gemeindediakon Volker Stuiber zur Seite. „Aber wirklich nur begleitend, eigentlich schmeißen die Ehrenamtlichen den Laden in Eigenregie“, sagt Stuiber, der vor Jahren selbst auch schon hauptamtlicher Leiter im „Schmelz“ war und dem der Treff deswegen besonders am Herzen liegt. „Die Stelle ist schon lange ausgeschrieben. Ich hoffe auf baldige Besetzung, auch wenn es im sozialen Bereich derzeit sehr schwer ist“, so Stuiber weiter.

Die Besucher halten dem „Schmelz“ trotz eingeschränkter Öffnungszeiten die Stange. „Viele beklagen zwar, dass wir derzeit nur ein bis zwei Mal offen haben, aber sie kommen trotzdem“, sagt Raffaelle Triggiani stolz. Der 24-Jährige gehört zum harten Kern des ehrenamtlichen Teams und kümmert sich zusammen mit Stuiber um die Verwaltung und die Technik. Dazu kommen Kai Sauerberg (Einkauf), Guiseppe Guerrieri und Fabian Spohn (Theke) sowie Patrick Thum (Technik). Von letzterem waren bereits die Eltern Stammgäste im „Schmelz“. „Und wir wollen dann gerne zum 100-jährigen Jubiläum eingeladen werden“, grinst Thum. „Der ‚Schmelz‘ ist uns einfach total ans Herz gewachsen, ja fast so etwas wie unser Ziehkind geworden. Wir haben angesichts der drohenden Schließung für ihn gekämpft und werden uns auch weiter reinhängen. Egal was kommt“, sagt Fabian Spohn.

Wenn die hauptamtliche Stelle wieder besetzt ist, will das Team neben den „alten“ Öffnungszeiten auch wieder ein altersgerechtes Programm für die Besucher auf die Beine stellen. „Und kommen kann wie schon immer wirklich jeder - es heißt ja nicht umsonst Schmelztiegel“, bestätigt Triggiani.

Die Jubiläumsfeierlichkeiten an diesem Samstag starten um 19 Uhr mit einem offiziellen Teil im Festsaal des Gustav-Werner-Gemeindehauses, wo Schlaglichter aus 50 Jahren offener Jugendarbeit präsentiert werden. Dazu gibt es Interviews mit aktuellen und ehemaligen Besuchern. Unter anderem haben sich dazu fast alle hauptamtlichen Leiter aus den letzten 50 Jahren angesagt. Es folgen Grußworte, unter anderem von Köngens Bürgermeister Otto Ruppaner, anschließend wird in den Räumen des Jugendtreffs mit Menschen, Geschichten und Musik aus fünf Jahrzehnten generationenübergreifend weitergefeiert.