Wenn der Wolf lockt

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Kinderlachen hat wieder einmal das Schauspielhaus der Württembergischen Landesbühne Esslingen erfüllt. Am Sonntag hatten die Künstler zum großen Kinderfest geladen. Verschiedene Stationen waren passend zum Programm der WLB gestaltet: Von der Kissenschlacht, über Schminken, tanzenden Wölfen bis zu kurzen Lesungen gab es ein breites Angebot.

Gleich im Foyer ging es richtig rund. Maren Ihmels vom Jugendspielclub saß im Pyjama verkleidet auf einem Teppich zwischen Kissen und wartete auf die ersten kleinen Teilnehmer ihrer Kissenschlacht. Wie an jeder der acht Stationen gab es auch bei ihr eine Aufgabe zu lösen. Damit sammelten die Kinder Stempel auf einer Stempelkarte. Am Ende durften sie eine Postkarte bemalen und am Luftballon steigen lassen.

An der Station von Daniel Elias Böhm wurde mit Trommeln mächtig Lärm gemacht. Als Anführer des Wolfsrudels verkleidet gab der Schauspieler die Kommandos. Wild sollten die Kinder zur Musik tanzen. Auch die neunjährige Lenya kniete auf allen Vieren und machte einem Mitglied des Wolfsrudels alle Ehre. „Und jetzt nag’ den Papa wie ein hungriger Wolf an“, kam Böhms Regieanweisung und gleich war eine Wade fällig. Worauf sich Lenya am meisten gefreut hat? „Den Spaß“, jubelt sie laut und enthusiastisch. Die Viertklässlerin war mit ihren Eltern hier und mit einer Freundin verabredet. Viele der Stationen hatte sie bereits gemeistert - auf ging es zur nächsten.

Auch die ganz Kleinen waren schon dabei, selbst wenn sie etwas mehr Hilfe brauchten. Marietta Weber war als Sirene verkleidet, Daniel Großkämper als Odysseus an den Schiffsmast gebunden. „Bis die Kinder was Schönes vorsingen, damit mich die Sirene befreit“, sagte der Schauspieler. Beim ersten Versuch war die dreijährige Paulina noch etwas schüchtern, hatte sich aber schon eine Station zuvor fleißig schminken lassen. „Wir haben im Internet geschaut, was heute in Esslingen stattfindet“, sagte ihr Vater Marco Mäder. Andere Eltern und Kinder waren von der Theaterpädagogin Rita Rudenstein und ihrem Team auch direkt vor dem Fest im Maille-Park angesprochen worden. Kurz vor Eröffnung zog die kleine Schar trommelnd zum dortigen Spielplatz und so war das Kinderfest von Anfang an gut besucht. Für die Landesbühne bedeutete das Kinderspielfest alle Hände an Deck. Von der Intendanz, Jugendschauspielern zu den gestandenen Künstlern, alle machten kräftig mit, lobte Rudenstein. Das Engagement kam bei den Kindern und auch den Eltern sichtlich gut an. Die Stempeljagd machte für die Kleinen einen großen Reiz aus. „Hast du auch alle Stempel? Ich hab alle“, rief ein Mädchen ihrer Freundin im Foyer zu, bevor sie sich trotzdem nochmals in die Kissenschlacht stürzte.