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Die Stadtwerke Esslingen setzen auf ökologischen Strom: Zusammen mit dem Neckar-Elektrizitätsverband wollen sie einen Solarpark in Speichersdorf kaufen.

EsslingenDie Stadtwerke Esslingen (SWE) und der Neckar-Elektrizitätsverband (NEV) verstärken ihr Engagement für die ökologische Stromerzeugung. Mit Beschluss der entsprechenden Gremien beabsichtigen sie, einen Solarpark in Speichersdorf im Landkreis Bayreuth in Bayern zu erwerben. Die Verträge sollen in Kürze unterzeichnet werden.

Der Solarpark hat eine Fläche von 16,5 Hektar und soll im ersten Quartal 2020 in Betrieb gehen. Insgesamt werden mehr als 23 000 einzelne Solarmodule das Sonnenlicht in Strom umwandeln. Die Stadtwerke Esslingen und der Neckar-Elektrizitätsverband bilden zum Erwerb der gesamten Anteile eine Bietergemeinschaft, wobei der NEV 60 Prozent der Anteile erwirbt.

„Die SWE und der NEV verfolgen seit langem konsequent die Strategie, größtmögliche Beiträge zur Bereitstellung von regenerativer Energie zu leisten. Mit dem Erwerb des Solarparks mit einer Nennleistung von rund 9,24 MWp und weiteren klimaschützenden Investitionen setzen die SWE und der NEV diese Strategie nachhaltig und konkret um“, unterstreicht Oberbürgermeister Jürgen Zieger. Er ist sowohl Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke Esslingen GmbH & Co. KG wie auch Verbandsvorsitzender des kommunalen Zweckverbandes NEV mit Sitz in Esslingen.

NEV-Geschäftsführer Mario Dürr freut sich über die weitere Beteiligung des Zweckverbands an erneuerbaren Energien. „Der NEV sorgt durch diese geplante Investition für eine abnehmerorientierte und umweltschonende Energieversorgung und erfüllt somit seinen Satzungsauftrag.“ Nach bundesweiten Windpark-Beteiligungen wäre dies erstmals eine Solarpark-Beteiligung außerhalb Baden-Württembergs. Der NEV steigert somit seinen rechnerischen Beitrag zur Erzeugung von grünem Strom auf nun etwa 38 000 MWh pro Jahr. Anteile des Solarparks sollen später auch den Verbandskommunen angeboten werden.

Die SWE beabsichtigt, 40 Prozent der Anteile zu erwerben. Der Anteil der SWE am Stromertrag liegt bei 3950 MWh/Jahr, was dem Bedarf von rechnerisch 2633 Personen entspricht. Im Vergleich zur konventionellen Stromerzeugung können dadurch rund 2054 Tonnen CO2 /Jahr eingespart werden.

„Die SWE setzen die Energiewende ganzheitlich um. Im Rahmen unserer Ausbauoffensive erneuerbare Energien forcieren wir die erneuerbare Energieerzeugung im Strom- wie auch im Wärmebereich“, so SWE-Geschäftsführer Jörg Zou. Die Stadtwerke Esslingen erzeugen bereits jetzt ökologischen Strom für rund 27 000 Menschen. Die SWE sind an verschiedenen Windparks in der Ostsee und an Land beteiligt, zudem an Solarparks in Riedlingen-Zwiefaltendorf und Königsbronn. Mit dem NEV arbeitete man bereits bei anderen Projekten zusammen: Anfang 2019 erwarb man gemeinsam eine Beteiligung am Windpark Aalen-Waldhausen.

Deutlich zugenommen hat in den letzten Jahren auch die Stromproduktion aus Kraft-Wärme-Kopplung über Blockheizkraftwerke. Die SWE erzeugen außerdem Solarstrom in eigenen Anlagen sowie Strom aus Wasserkraft und Biomasse. Denn nur wenn Strom und Wärme regenerativ erzeugt werden, kann die Energiewende gelingen. red