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Der vergangene Herbst und auch der November waren viel zu warm, sehr trocken und extrem sonnig.

EsslingenWie der Herbst, so der November. Die Meteorologen vom Stuttgarter Schnarrenberg stellen dem Herbst 2018 das Zeugnis „viel zu warm, extrem trocken und extrem sonnig“ aus. Auch der vergangene November bildet da keine Ausnahme: „deutlich zu warm, sehr sonnig und extrem trocken“, lautet die Bewertung.

Die Monate September, Oktober und November waren fast schon die logische Fortsetzung des heißen und trockenen Sommers. Mit einer mittleren Temperatur von 11,9 Grad war der Herbst um 2,1 Grad zu warm und damit der drittwärmste Herbst seit Beginn der Wetteraufzeichnung im Jahr 1951. Den wärmsten Herbst gab es 2006 mit durchschnittlich 13,3 Grad, den kältesten 1952 mit 7,6 Grad. Das Tagesmaximum wurde am 12. September mit 31 Grad gemessen. Insgesamt gab es in diesem Herbst 15 Sommertage mit Temperaturen von 25 Grad und mehr – normalerweise gibt es nur vier davon. Zweimal wärmten uns sogar heiße Tage mit 30 Grad und mehr – das ist in dieser Jahreszeit kaum noch üblich. Aber es wurden auch Frosttage mit 0 Grad und weniger registriert. Und zwar sechs, wobei elf dem normalen Standard entsprechen. Am kältesten war es in den Frühstunden des 21. November mit minus 2,5 Grad.

Die Sonne hat während des abgelaufenen Herbstes jede Menge Überstunden gemacht. Fast 509 Stunden stand sie sichtbar am Himmel, womit sie ihr Soll um fast 42 Prozent überschritten hat. Das entspricht dem dritten Platz seit Aufzeichnungsbeginn. Der September brachte es mit knapp 49 Prozent über den Soll sogar auf den zweiten Platz. Was die Niederschläge angeht, so schaffte der Herbst mit nur 71 Litern auf den Quadratmeter nur die Hälfte der sonst üblichen Niederschlagsmenge. Nur der Herbst 1962 war noch trockener.

26 Prozent über der Norm

Blicken wir nun speziell auf den November, der mit 6,4 Grad um 1,7 Grad über dem langjährigen Mittel lag. Den absolut wärmsten November hatten wir 1994 mit 9,1 Grad im Schnitt, den kältesten ein Jahr zuvor mit 1,4 Grad. Der 12. November bescherte uns mit 17,3 Grad den Höchstwert dieses Monats, was aber nicht an den absoluten Novemberhöchstwert am 1. November 1968 heranreichte: der betrug damals 21,4 Grad Celsius. Am kältesten war es in den Frühstunden des 21. November mit minus 2,5 Grad, was auch dem kältesten Tag im vergangenen Herbst insgesamt entspricht. Insgesamt gab es im November 2018 sechs Frosttage – neun sind gemeinhin üblich.

Auch der November hatte ein ausgesprochen sonniges Gemüt und lieferte daher gut 26 Prozent mehr Sonnenstunden, als es der Norm entspricht. Das bedeutet Platz neun seit Aufzeichnungsbeginn. Die meisten Sonnenstunden wurden am 17. November mit 8,4 Stunden gemessen.

Mit einer Monatssumme von 15,1 Litern Regen pro Quadratmeter war es im November viel zu trocken. Lediglich 31,3 Prozent der sonst üblichen Menge ging zu Boden. Das entspricht dem fünften Tabellenplatz. Die höchste Tagessumme wurde am 26. November mit 5,6 Litern gemessen, vom 14. bis 22. November fiel gar kein Niederschlag.

Viele Wolken und sehr mild: Das war die Situation vom 1. bis 9. November, als das Hoch Zouhir milde und feuchte Luft aus dem Mittelmeerraum zu uns brachte. Für viele Wolken, etwas Regen und milde Temperaturen sorgten die Tiefdruckgebiete Zarmina und Alexandra vom 10. bis 13. November, bevor die Hochs Arnulf, Burckhardt und Constantin bis zum 23. November aus dem Osten zunehmend kalte Luft nach Süddeutschland steuerten. Bis zum Monatsende stemmten sich sodann die Hochs Constantin und Dominik teils erfolgreich gegen den Andrang von Tiefdruckgebieten. Doch das Adriatief Edeltraud brachte am 26. November Niederschläge und Irene lieferte zum Monatsende noch einmal etwas Regen.