Esslingen (cid) -Im Streit zwischen dem Jugendcafé Fuenfbisneun auf dem Esslinger Lorchareal und dem benachbarten Hotel Ecoinn zeichnet sich noch kein Durchbruch ab. Im Rahmen seiner Vermittlerrolle hat der für den Bereich Bildung, Kultur und Jugend zuständige Bürgermeister Markus Raab gestern mit Vertretern des Jugend- und Kulturzentrums Komma und des dort beheimateten Jugendcafés gesprochen. Auf konkrete Punkte hat man sich allerdings nicht geeinigt.

Über konkrete Inhalte des gestrigen Gesprächs will Markus Raab sich nicht äußern, um einen Verhandlungserfolg nicht aufs Spiel zu setzen. Nur soviel verrät er: „Es war ein klares Gespräch, in dem es zunächst einmal darum ging, ein gemeinsames Grundverständnis zu entwickeln.“ Über Schnittmengen, was die jeweiligen Interessen von Jugendcafé und Hotel angehe, habe man hingegen noch nicht geredet.

Damit ist klar, dass die Vermittlungsbemühungen der Verwaltungsspitze noch zu keinen konkreten Ergebnissen geführt haben, die es möglich machen, den Betrieb des seit einigen Wochen geschlossenen „Fuenfbisneun“ wieder aufzunehmen. Dies hat vor allem in der Jugendszene, aber auch bei vielen Ehemaligen weit über Esslingen hinaus zu scharfen Protesten geführt. Im Netz gibt es unter der Überschrift „Für ein kulturell vielfältiges Esslingen“ eine Online-Petition (siehe unten), mit der mittlerweile mehr als 2300 Unterstützer ihre Solidarität mit dem Jugendcafé bekundet haben. Dabei kommen gut 1300 Unterstützer von außerhalb Esslingens.

Bereits vor einigen Tagen hatten Oberbürgermeister Jürgen Zieger, Finanzbürgermeister Ingo Rust und Markus Raab mit Ecoinn-Geschäftsführer Rainer Dold gesprochen, um gemeinsame Schnittmengen mit dem Jugendzentrum in unmittelbarer Nachbarschaft abzuklären. Im Anschluss hatte sich Raab zuversichtlich gezeigt, dass sich die streitenden Parteien zusammenraufen und zu einer langfristigen Einigung kommen, wie zukünftig mit dem Thema Lärm umgegangen wird. Bürgermeister Raab ließ auch gestern gegenüber der EZ keinen Zweifel daran, dass für ihn das Komma und das Jugendcafé Fuenfbisneun einen hohen Stellenwert genießen. „Wir haben sonst kein anderes Angebot dieser Art für die Jugendkultur“, betonte er. Raab wird nun seine Bürgermeister-Kollegen über das gestrige Gespräch informieren und danach wird es noch eine weitere Runde mit dem Hotelbetreiber geben, bevor sich dann alle Beteiligten an einen Tisch setzen. In der Öffentlichkeit wird ein konkretes Ergebnis mit Spannung erwartet. Das „Fuenfbisneun“ ist geschlossen, seit der Streit zwischen Café und Hotel vor etlichen Wochen wegen Beschwerden über Lärmbelästigung im Zusammenhang mit dem Best Off Festival eskaliert war.

https://www.openpetition.de/petition/online/erhalt-des-fueenfbisneun