Esslingen (daw) - Während sich Gemeinderat und Stadtverwaltung bei der Entscheidung über die Zukunft der Stadtbücherei Zeit nehmen und beide Alternativen - also die Modernisierung des Bebenhäuser Pfleghofs und den Neubau zwischen Küferstraße und Kupfergasse - „absolut gleichberechtigt“ prüfen möchten, hat sich das Netzwerk Kultur bereits festgelegt. In einen offenen Brief empfiehlt der Sprecherrat „nach Abwägung bisher bekannter Vor-und Nachteile der beiden Standorte“ einen Neubau zwischen Küferstraße und Kupfergasse. Zudem rät der Sprecherrat der Verwaltung und dem Gemeinderat „dringend dazu, die am Standort Küferstraße/Kupfergasse maximal mögliche Fläche für die Bücherei zu realisieren“.

Für einen Neubau spricht aus Sicht des Sprecherrats, dass in der Küferstraße eine Fläche von mindestens 3600 Quadratmetern realisiert werden könne, „wobei es wahrscheinlich ist, dass es mehr Raum geben könnte“. Am bisherigen Standort im Bebenhäuser Pfleghof könne sich die Bücherei auf maximal 3600 Quadratmetern ausbreiten. „Hier bestehen aber noch wesentliche Unsicherheiten, die beim Bau in einem streng denkmalgeschützten Gebäude nicht außen vor gelassen werden dürfen.“ Ein Neubau in der Küferstraße „scheint im Bereich des Denkmalschutzes ein nicht so hohes Risiko zu bergen“. Noch zentraler ist für den Sprecherrat, dass ein Neubau von Beginn an auf die Bedürfnisse der Bücherei sowie ihrer Nutzer abgestimmt werden könne.

Die Modernisierung des Bebenhäuser Pfleghofs „könnte den Kostenrahmen deutlich sprengen“, befürchtet das Netzwerk Kultur und verweist auf die Sanierung des Alten Rathauses. Gegen eine Sanierung im Bestand spreche, dass sich die Bücherei einen Ausweichstandort suchen müsse. „Dadurch werden alle Abläufe der Bücherei unterbrochen und Kulturprogramm wie Büchereiarbeit wären nur eingeschränkt möglich.“ Ein Neubau in Nachbarschaft zur Musikschule, zum Gemeindehaus am Blarerplatz und zur WLB eröffne die Chance, „ein innerstädtisches Kulturquartier zu schaffen“, betont das Netzwerk, das an den Mut der Verwaltung und des Gemeinderats appelliert, in der Küferstraße auch architektonisch „etwas Neues mit Außenwirkung entstehen zu lassen“.