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Eine Buswerkstatt ist sicher ein Gewinn für Esslingen, doch für die Ökobilanz der Stadt wäre es besser gewesen, wenn sich der Busbetreiber Rexer in Sirnau hätte ansiedeln können, kommentiert EZ-Redakteurin Melanie Braun.

EsslingenAn sich ist es eine gute Nachricht, dass sich die Firma Russ in Sirnau ansiedelt. Zum einen stärkt ein neues Angebot den Wirtschaftsstandort. Zum anderen könnte sich die Buswerkstatt, die auch Fahrzeuge mit alternativen Antrieben reparieren kann, noch als Segen für die Stadt erweisen. Schließlich hat Esslingen sich den Umstieg auf Fahrzeuge mit neuen Antriebsformen auf die Fahnen geschrieben. Diese kann sie dann direkt vor Ort warten und reparieren lassen. Abgesehen davon ist eine solche Firma mit innovativem Angebot auch ein Aushängeschild für eine Stadt mit Ambitionen im Bereich neue Mobilität.

Dennoch bleibt ein Wermutstropfen, gerade im Hinblick auf das Thema Ökologie. Denn das Gelände von Schefenacker wäre auch als Betriebshof für den neuen Esslinger Busbetreiber Rexer ideal gewesen. Stattdessen muss dieser nun täglich von seinem Betriebshof in Schlierbach mit leeren Bussen mehr als 20 Kilometer nach Esslingen und abends wieder zurück fahren. Das ist alles andere als ökologisch sinnvoll. Zwar haben es die Esslinger Busse dafür bald weniger weit bis zur Werkstatt, doch hat Russ nach eigenen Angaben Kunden bis weit über die Region Stuttgart hinaus. In der Gesamtbilanz macht die künftig kürzere Anfahrt der Esslinger daher wohl kaum einen Unterschied: Andere fahren dafür weiter als zuvor.

Leider gibt es keine Informationen darüber, warum Schefenacker nicht an Rexer verkaufen wollte. Betriebswirtschaftlich mag die Entscheidung des Unternehmens sinnvoll sein und für die Firma Russ ein Glücksgriff, den man ihr nur gönnen kann. Doch für die Ökobilanz der Stadt Esslingen hätte es besser laufen können.