Der Berufsnavigator hilft beim Start auf dem Weg zum Berufsziel. Foto: pst - pst

Wohin soll der berufliche Weg einmal gehen? In Kooperation mit mehreren Schulen will der Berufsnavigator der Volksbank Esslingen für Schülerinnen und Schüler Licht in den Dschungel beruflicher Möglichkeiten bringen – auf ganz individuelle Weise.

EsslingenWelcher Beruf passt zu mir und was will ich eigentlich erreichen? Trotz engagierter Vorbereitung ist manchem Schüler noch nicht klar, wie es nach der Schule weitergeht. Mit dem Auswahlverfahren Berufsnavigator bietet die Volksbank Esslingen in Kooperation mit einigen Schulen eine Orientierungshilfe an. „Die Schüler erhalten während ihrer Schulzeit eine sehr gute Vorbereitung auf das Berufsleben. Trotzdem stellen sich viele die Frage, welcher Beruf der richtige für sie ist“, sagte Andreas Fischer, Bereichsleiter Vertriebsmanagement der Volksbank Esslingen, bei der Vorstellung der diesjährigen Runde des Berufsnavigators. Seit zehn Jahren bietet die Bank dieses Berufsorientierungsprogramm an. 380 Schüler aus neunten Klassen der Zollberg-Realschule, der Realschule Oberesslingen, der freien evangelischen Schule Mettingen, des Mörike-Gymnasiums Esslingen und der Realschule in Nellingen informierten sich dieses Mal über Wege durch den Dschungel beruflicher Möglichkeiten.

Der Berufsnavigator ist als mehrstufiges Verfahren gestaltet. In einem ersten Schritt bewerten sich Schüler, die sich aus ihrer Klasse und der Freizeit gut kennen, gegenseitig entlang eines Katalogs von 35 Merkmalen aus Kategorien wie Persönlichkeit, soziale Kompetenz, Lernfähigkeit, Belastbarkeit oder Bildungsmotivation. Dies wird durch einen Interessentest flankiert. Die Ergebnisse werden per Computer ausgewertet und mit mehreren hundert Berufsprofilen abgeglichen. So gefiltert ergibt sich eine individualisierte Vorschlagsliste, nach der in einem persönlichen Beratungsgespräch mögliche berufliche Richtungen diskutiert werden. „Dabei werden ausschließlich Stärken und Kompetenzen bewertet und besprochen, ob die Vorschläge Ideen für die nächsten Schritte in das Arbeitsleben sein könnten“, erläuterte Simone Fischer, die das Programm von Seiten der Volksbank federführend begleitet.

Carmen Wiedmann, Lehrerin an der Zollberg-Realschule, und der Nellinger Realschullehrer Robert Riedl lobten die Kompetenz der Berater im Umgang mit den Unterschieden zwischen Wünschen und Fähigkeiten mancher Schüler. An der Nellinger Realschule sei der Berufsnavigator zusammen mit dem Job-Infotag, dem Bewerbungstraining und Projekttagen „fest im Berufsorientierungs-Curriculum verankert“, sagte Riedl. 92 Prozent der Schüler gäben eine positive Rückmeldung, „es ist also eine runde Sache“. Ähnliche Erfahrungen hat Bastian Pfeiffer, stellvertretender Schulleiter der Realschule Oberesslingen, gemacht: „Der Navigator ist bei uns Teil der Tage der beruflichen Orientierung, und wir bekommen auch von den Eltern viel positive Bestätigung.“

Eine besondere Situation ergibt sich für Gymnasiasten. „Die Schüler haben noch drei Jahre bis zum Abitur. Doch je näher das Abi kommt, umso größer wird der Druck, auch von den Eltern, etwas über die Zukunft zu sagen“, berichtete Jessica Mandler, Lehrerin am Mörike-Gymnasium. Umso wichtiger sei es, das Thema Berufswahl in der neunten Klasse anzustoßen. „Die Aktion gibt den Schülern einen ersten Realitäts-Check.“