Helmut Thienwiebel Foto: Robin Rudel - Robin Rudel

Ob in der Kommunalpolitik, in Vereinen und sozialen Verbänden, im Stadtteil Berkheim oder als Brückenbauer Richtung Osten – Helmut Thienwiebel hat sich auf unterschiedlichste Weise engagiert. Und bei alledem hatte er stets die Menschen im Sinn, für die er sich einsetzt. Nun feiert er seinen 80. Geburtstag, und er ist so engagiert wie eh und je.

EsslingenWer Helmut Thienwiebels Verdienste aufzählen will, braucht einen langen Atem – gesellschaftliches Engagement zieht sich wie ein roter Faden durch sein Leben: Er saß 24 Jahre lang im Berkheimer Ortschaftsrat und war Vize-Ortsvorsteher, er war erst beratendes und dann zehn Jahre lang gewähltes Mitglied des Esslinger Gemeinderats, er vertritt die SPD, der er seit 45 Jahren angehört, im Kreistag, er war von 1982 bis 1990 Vorsitzender des Kreisjugendrings, er stand dem Verband der Lehrer an beruflichen Schulen im Bezirk Neckar-Fils vor, er führte viele Jahre lang die Naturfreunde, war Jugendschöffe und ist bis heute aktiv als Vorsitzender der Arbeiterwohlfahrt Esslingen und der West-Ost-Gesellschaft. An diesem Samstag feiert Helmut Thienwiebel seinen 80. Geburtstag. Und wer allein die vielen ehrenamtlichen Aufgaben nennt, die er in all den Jahren mit Engagement, Sachkenntnis, Herz und Verstand übernommen hat, wird ihm nicht mal in Ansätzen gerecht. Denn bei alledem ist Thienwiebel vor allem Mensch geblieben – und zwar einer, dem die Schwachen in der Gesellschaft und die Verständigung über alle Grenzen hinweg stets besonders am Herzen lagen. Viele, die ihm zum Geburtstag gratulieren, werden das auch in dem Bewusstsein tun, dass eine Stadt wie Esslingen ohne Menschen wie ihn um vieles ärmer und kälter wäre.

Thienwiebel war nie einer der Lauten im Lande. Und so ist es viel mehr als nur höfliches Understatement, wenn ihm die zahlreichen Lobreden zu seinem Geburtstag fast ein bisschen peinlich sein dürften. Viel wichtiger ist ihm, was er in all den Jahren erreicht und bewegt hat – und das ist eine ganze Menge. Sachlich, ruhig, kompetent und stets verbindlich, ist es ihm wichtig, den Ausgleich zu suchen und Menschen zusammenzubringen. Und dass er schon nach der ersten Begegnung die Allermeisten beim nächsten Mal beim Namen nennt, ist nicht nur seinem legendären Namensgedächtnis zuzuschreiben, sondern auch ein Zeichen seines Respekts für andere. Er ist beharrlich, aber nie verbissen, und er ist mit einem feinsinnig-knitzen Humor gesegnet, der ihm hilft, auch knifflige Situationen notfalls zu entschärfen.

Wer bei ihm anklopft und um Unterstützung bittet, findet stets ein offenes Ohr. Wenn Helmut Thienwiebel von etwas überzeugt ist, setzt er sich ruhig, beharrlich und mit ganzer Kraft dafür ein. Das weiß man nicht nur in Esslingen zu schätzen, wo der Berkheimer für seine Verdienste bereits mehrere Auszeichnungen erhielt – darunter die Bürgermedaille der Stadt und das Verdienstabzeichen in Silber vom Städtetag Baden-Württemberg. Dass er sich schon an der Spitze des Kreisjugendrings genau wie heute als Vorsitzender der West-Ost-Gesellschaft um vielfältige Kontakte mit osteuropäischen Ländern verdient gemacht hat, brachte ihm 2005 die Ehrenbürgerwürde der polnischen Partnerstadt Piotrków Trybunalski ein. Denn die große Wertschätzung, die Helmut Thienwiebel mittlerweile genießt, reicht weit über Esslingen hinaus.