Einer der Höhepunkte des Markts: Zur Wintersonnenwende am Mittwochabend zogen viele mit Fackeln zur Burg. Foto: Bulgrin - Bulgrin

Durchmischte Bilanz des Esslinger Mittelaltermarktes: Wegen der kurzen Dauer und des trüben Wetters gab es verhältnismäßig wenig Besucher. Allerdings lässt die Beliebtheit im Ausland und im Netz hoffen.

EsslingenDie Abbauarbeiten beim Esslinger Weihnachts- und Mittelaltermarkt sind bereits in vollem Gang. Nach 25 Markttagen mit nur drei Marktwochenenden und viel Regen fällt die Bilanz der Veranstalter von der Esslinger Stadtmarketing und Tourismus GmbH (EST) nicht ganz so euphorisch wie in vergangenen Jahren aus. Dennoch ziehen EST-Geschäftsführer Michael Metzler und Marktleiterin Petra Pfeiffer eine positive Bilanz: eine starke internationale Wahrnehmung, eine friedliche Veranstaltung mit hochwertigen kulturellen Angeboten und zufriedene Marktbeschicker.

„Wir wussten von vornherein, dass der diesjährige Markt ein Überraschungsei wird“, sagte Michael Metzge bei der Pressekonferenz am Freitag. Die relativ kurze Marktdauer mit 25 Tagen und drei Wochenenden hatten schon im vergangenen Jahr zu einem Besucherrückgang geführt. In diesem Jahr hat das Wetter ein Übriges getan. „An 18 von 25 Tagen hat es geregnet – insgesamt also keine optimalen Rahmenbedingungen“, sagte Metzler. Das hat auch Märkte-Veranstalter Til Maehr, der die Adventsmärkte an den Wochenenden organisiert, festgestellt. Besonders das zweite Wochenende litt unter Dauerregen und Sturm.

Starke Online-Präsenz

Das Besucherinteresse lässt dennoch aufhorchen. „Wir haben seit Jahren ein internationales Publikum“, so Metzler. Die stärksten Zuwachsraten lieferten nun Besucher aus Indien und China. Auch mehr Busreisende haben den Weg nach Esslingen gefunden: Metzler berichtete von etwa 50 Prozent mehr Anfragen von Busreisenveranstaltern als noch im Vorjahr. Die EST-Leute schätzen, dass rund 700 bis 900 Busse Esslingen angesteuert haben.

Als besonders erfreulich wertete Metzler die Netzpräsenz des Esslinger Markts. Rund 1,77 Millionen Mal sei er im vierten Quartal bei Google als Suchbegriff eingegeben worden. Dazu kämen mehr als 2200 Rezensionen mit einer durchschnittlichen Bewertung von 4,7 bei 5,0 Maximalwert. Nur der Weihnachtsmarkt in Dortmund sei öfter gegoogelt worden, wie Metzler herausgefunden hatte, allerdings mit einer schlechteren Bewertung.

Etwa 30 Blogger aus Europa, Asien und den USA haben Esslingen ebenfalls besucht und über ihre Erlebnisse berichtet. Marktleiterin Petra Pfeiffer hat die jungen Leute an den Ständen vorbei geführt geführt und berichtete von deren positiven Eindrücken. „Das hat viel damit zu tun, dass wir auf hochwertige Kulturveranstaltungen sowie auf familien- und kinderfreundliche Mitmachangebote setzen“, stellte Pfeiffer fest. So sei das Konzert der szenebekannten Gruppe Faun bereits zu Marktbeginn ausverkauft gewesen.

Das Ordnungsamt hat kaum polizeirelevante Vorfälle registriert: „Für eine Veranstaltung dieser Größe ist alles sehr ruhig abgelaufen“, zog Amtsleiter Gerhard Gorzellik Bilanz. Heute schon geht der Blick ins nächste Jahr. Dann wird der Markt vom 26. November bis 22. Dezember dauern – das bedeutet 27 Markttage und vor allem vier Wochenenden. Bis dahin muss die EST einen neuen Stellplatz für die rund 50 Wohnmobile der Marktbeschicker gefunden haben. Der derzeitige Platz in der Weststadt muss aufgegeben werden.