Der Rückspiegel der EZ: Schon wieder ist eine wichtige Brücke in Esslingen kaputt. Das Drama der Baustellen auf Brücken nimmt kein Ende. Ein Wochenrückblick von Johannes M. Fischer.

EsslingenAktueller kann ein Rückblick gar nicht sein: Wie wir heute berichten, nimmt das Brückendrama in Esslingen weiter seinen Lauf. Die Kanalbrücke zum Landratsamt ist altersschwach – für schwere Fahrzeuge wie etwa große Feuerwehrautos reicht es nicht mehr. Zur Erinnerung: Baustellen gibt es schon oder demnächst auch auf der Vogelsangbrücke, der Hanns-Martin-Schleyer-Brücke, der Adenauerbrücke, der Pliensaubrücke und dem Alicensteg.

Es muss gar nicht immer eine Brücke sein, die das Leben erschwert. Es kann auch eine Straße sein – Hauptsache untendrunter fließt was. Wenn im kommenden Jahr die Geiselbachstraße gesperrt wird, dann deshalb, weil der Kanal unter ihr erneuert werden muss. Er muss ziemlich kaputt sein, denn der Spaß wird eineinhalb Jahre dauern. Wir berichteten in dieser Woche darüber, weil die Bauarbeiten eine Reihe von Konsequenzen nach sich ziehen. Staus zum Beispiel. Außerdem fallen Dutzende Parkplätze weg.

Die Eßlinger Zeitung hat seit zwei Wochen eine neue Rubrik, die den schönen Namen „Die gute Nachricht“ trägt. Und so ist es kaum verwunderlich, dass sich diese kleine, aber feine Neuerung auch auf andere Texte fortpflanzt – bis in diesen Rückblick hinein. Die gute Nachricht also wäre, dass manche Brückenbaustellen auch beendet werden. Genau, die Rede ist von der Augustinerbrücke, die die Altstadt mit der Altstadt verbindet, oder, je nach Sichtweise, das eine von dem anderen brutal trennt. Aber das sind Sünden der Vergangenheit, also schauen wir optimistisch nach vorne: Geschaffen wurde ein „Verkehrsknoten für die Mobilität der Zukunft“, wie es Oberbürgermeister Jürgen Zieger charmant ausdrückte.

Sicher gibt es auch für die Kanalbrücke eine Zukunft. Wir kennen sie sogar schon: Es wird einfach noch ne Brücke gebaut, eine „Behelfsbrücke“. Wir sind schon gespannt, wie lange der Behelf dauert.