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33 Autorinnen, Autoren und Musiker sind bei den 24. Esslinger Literaturtagen LesART zu Gast, die vom 8. November bis 2. Dezember stattfinden. Stadtbücherei und Eßlinger Zeitung bieten ein facettenreiches Programm für Kinder, Jugendliche und Erwachsene.

EsslingenJahr für Jahr erscheinen in Deutschland mehr als 80 000 neue Buchtitel. Einige der lesenswertesten, originellsten und diskussionswürdigsten Neuerscheinungen dieses Bücherherbstes wollen Stadtbücherei und Eßlinger Zeitung vom 8. November bis 2. Dezember mit den 24. Literaturtagen LesART ins Rampenlicht rücken. Für OB Jürgen Zieger ist dieses Festival „ein kulturelles Leuchtturmprojekt“, das in dieser Qualität und Intensität alles andere als selbstverständlich sei. EZ-Chefredakteur Gerd Schneider schätzt die LesART als „etwas, das zu einem Synonym für Esslingen geworden ist“.

Dass Büchereileiterin Gudrun Fuchs, Renate Luxemburger (Programm für Erwachsene) und Bettina Langenheim (Kinder und Jugendliche) nicht nach Bestsellern schielen, macht für den OB die Qualität der LesART aus. Gerade in einer Zeit, in der sich gesellschaftspolitischer Diskurs oft in Meinungsblasen abspiele, sei ein offener Dialog im Geiste von Freiheit und Toleranz wichtig. Dass die EZ als Mitveranstalter Themen, Debatten und Gedanken der Literaturtage in die Stadt trägt, sieht Zieger als Erfolgsfaktor. Der OB dankte auch der Stiftung der Kreissparkasse, die das Festival fördert. Deren Vertreter Marcus Wittkamp betonte, der KSK liege die Leseförderung am Herzen – deshalb unterstütze man die LesART aus großer Überzeugung.

Chefredakteur Gerd Schneider betonte, dass die LesART für die EZ „stets etwas sehr Besonderes ist“. Das werde auch so bleiben. Werte wie Freiheit und Demokratie seien heute für manche keine Selbstverständlichkeit mehr. Umso wichtiger sei es, sie zu verteidigen und den Diskurs nicht den Demagogen zu überlassen. Die Eßlinger Zeitung werde die LesART nicht nur mit einer intensiven Berichterstattung und mit der Moderation ausgewählter Lesungen begleiten, sondern auch mit einer Veranstaltung im eigenen Haus: Im reizvollen Ambiente der Druckhalle in der Zeppelinstraße wird der Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen am 17. November „Wege aus der kollektiven Erregung“ aufzeigen.

33 Lesungen bietet die 24. LesART – davon 16 für Kinder und Jugendliche. Beim Blick auf das Programm kommt Gudrun Fuchs zu dem Schluss: „Die Literatur ist wieder politischer geworden.“ Themen wie Freiheit, Identität, Heimat und kulturelle Vielfalt ziehen sich durch die Literaturtage – etwa mit Sachbüchern wie Ahmad Mansours „Klartext zur Integration“ (21. November) und der Eröffnungsveranstaltung mit Haecker-Preisträgerin Leyla Yunus und ihrem Ehemann Arif, die am 8. November ihr Buch „Vom sowjetischen Lager zum aserbaidschanischen Gefängnis“ vorstellen. Zeitkritik kommt aber auch in der Belletristik zunehmend zum Tragen – etwa in Maria Cecilia Barbettas „Nachtleuchten“ (13. November), David Schalkos „Schwere Knochen“ (24. November) oder Nino Haratischwilis „Die Katze und der General“ (2. Dezember). Mit der Identität beschäftigen sich unter anderem Alex Capus (9. November), Norbert Gstrein (15. November) und Bodo Kirchhoff (28. November). Weitere Höhepunkte versprechen der Klangraum Lyrik (20. November) und das Literaturfest (1. Dezember). Jüngere Erwachsene will man mit Helene Hegemann (14. November) und Lisa Halliday (30. November) ansprechen. Und mit Felicitas Hoppe (11. November), Joachim Zelter (16. November), Antje Wagner (21. November) und Nina Bußmann (22. November) sind auch vier Bahnwärter-Stipendiaten zu Gast.

Kulturamts-Leiter Benedikt Stegmayer liegt das Programm für Kinder und Jugendliche nicht minder am Herzen. Dafür hat Bettina Langenheim eine ganze Reihe interessanter Gäste engagiert, die teils auch in örtlichen Schulen auftreten. Andrea Karimé ist mit ihrem Kinderbuch „King kommt noch“ (12. November) zu Gast, Martin Baltscheit präsentiert am 14. November seine „Löwenstarke Leseshow“, Uwe-Michael Gutzschhahn erzählt von der „Muße der Mäuse“, und weil die LesART auch an den Autoren-Nachwuchs denkt, werden am 25. November die Sieger des Schülerschreibwettbewerbs gekürt.

Viele Wege führen zum LesART-Ticket

Eintrittskarten kosten acht Euro, Dauerkarten 90 Euro. Der Eintritt zu den Kinder- und Jugendveranstaltungen ist frei.

Vorverkauf: Karten für alle LesART-Veranstaltungen gibt es ab Dienstag, 23. Oktober, in der Stadtbücherei (Heugasse) zu kaufen. Vorverkaufsbeginn ist pünktlich um 10 Uhr. Von diesem Zeitpunkt an können Eintrittskarten (außer Dauerkarten) auch unter Telefon 07 11/ 35 12-33 33, außerhalb der Öffnungszeiten unter 07 11/35 12-34 44 oder per E-Mail unter lesart@esslingen.de reserviert werden. Vorher eingehende Bestellungen können nicht berücksichtigt werden.

www.stadtbuecherei.esslingen.de/LesART