Kitaplätze sind begehrt. In Esslingen soll das Anmeldeverfahren verbessert werden. Foto: Bulgrin - Bulgrin

Bald soll es in Esslingen ein einheitliches Anmeldeformular für Kindergärten und Kitas geben. Damit ist auch eine gemeinsame Warteliste verknüpft, mit der man besser auf den Bedarf reagieren kann.

EsslingenDie meisten inhaltlichen Fragen sind bereits geklärt, bis zur Sommerpause will die Esslinger Stadtverwaltung auch eine Vorlage zur technischen Umsetzung in den Gemeinderat einbringen: „Wir wollen, dass die Eltern ihre Kinder trägerübergreifend und mit einem einheitlichen Anmeldeformular für alle 3700 Plätze und alle Betreuungsformen in den Esslinger Kindertageseinrichtungen vormerken lassen können“, beschreibt Bea Torlitz, Abteilungsleiterin im Amt für Bildung, Erziehung und Betreuung, die Zielsetzung. Also eines für alle. Und das möglichst schnell auch online. Jetzt hat die Verwaltung dem Schulausschuss angekündigt, dass spätestens im Sommer alle Anmeldungen in der Software des Herstellers Nordholz eingepflegt sind beziehungsweise dort neu erfasst werden.

Bislang zwei Anmeldeverfahren

Bislang schlagen sich Stadt und Eltern mit zwei verschiedenen Anmeldeverfahren herum. Während man sein Kind für einen Platz im Regelkindergarten oder einem Kindergarten mit verlängerten Öffnungszeiten (VÖ) in der Wunsch-Einrichtung anmeldet und die 2500 Plätze dort stadtteilbezogen unter Mitwirkung der Kindergartenleitungen und der Träger vergeben werden, muss man es für einen der 1200 Ganztagsplätze in einer Kita bei der Stadtverwaltung anmelden. Dort werden die Plätze zentral vergeben. Für beide Systeme gibt es unterschiedliche Aufnahmekriterien und Anmeldeformulare. Auch alles andere diente nicht der Übersicht. Beispiel: Wer für seinen Nachwuchs einen Ganztagsplatz, mindestens aber eine Betreuung von sechs Stunden am Tag benötigte, musste ihn bislang doppelt anmelden.

Aus all diesen Gründen hat eine Projektgruppe, in der neben der Stadt auch die Kirchen und die Johanniter als weitere Träger sowie die Eltern und Leitungen aus den Einrichtungen vertreten sind, das Aufgabenfeld neu überarbeitet. Ergebnis ist eine gemeinsame, trägerübergreifende Warteliste mit einer zentralen Koordination durch die sogenannte Eltern-Service-Stelle der Stadt. Diese Liste wird nach den Aufnahmekriterien sortiert. Die sind noch in Bearbeitung. Bei der Platzvergabe wird es jedoch nach wie vor unterschiedliche Wege beim Ganztags- und dem Regel-/VÖ-Angebot geben. Aber auch hier hat die Eltern-Service-Stelle den Gesamtüberblick.

Die zentrale Warteliste biete nicht nur den Eltern, sondern auch der Stadt passgenauere Antworten auf den Bedarf, so Torlitz. Zudem könne man dann die Liste permanent aktualisieren, die im Kindergartenbereich bislang nur eine Momentaufnahme zum neuen Kindergartenjahr war. Als technische Voraussetzung für das einheitliche Anmeldeverfahren sieht die Projektgrupppe die Anbindung der Träger und Einrichtungen an die Software Nordholz. 31 städtische, 26 kirchliche und vier Einrichtungen der Johanniter müssten angedockt werden. Geklärt werden muss nun noch, ob das über die städtische IT-Abteilung (Kosten: einmalig gut 34 000 Euro, jährlich knapp 9000 Euro) oder die Kommunale Datenverarbeitung (KDRS) für einmalig knapp 37 000 Euro, jährlich rund 27 000 Euro abgewickelt wird. Wobei die zusätzlichen Personal- und Serverkosten bei der städtischen Variante noch nicht bekannt sind. Das Zusatzmodul für eine Onlineanmeldung kommt in beiden Varianten auf knapp 11 000 Euro , bei der städtischen IT-Abteilung fielen dazu jährlich knapp 2500 Euro an, beim KDRS kämen keine weiteren Kosten auf die Stadt zu.