Foto: dpa

Wuppertal/Kronau (dpa/lsw) - Bei einer vor drei Wochen in Baden-Württemberg entdeckten Frauenleiche handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um die vor über zwei Jahren verschwundene Hanaa S. aus Solingen. Das sagte der Staatsanwalt am Donnerstag im Mordprozess gegen fünf Verwandte der Verschwundenen vor dem Landgericht Wuppertal. Ein zahnmedizinisches Gutachten zur Identifizierung der Toten habe dies ergeben, teilte ein Gerichtssprecher mit.
In dem seit über einem Jahr dauernden Prozess wird den fünf Angeklagten gemeinschaftlicher Mord vorgeworfen. Unter den Angeklagten sind der Ehemann und ein Sohn des Opfers. Sie sollen sich entschlossen haben, die sechsfache Mutter zu töten, um die Familienehre wiederherzustellen. Die Irakerin soll sich von ihrem Mann getrennt und eine neue Beziehung angefangen haben, was - so die Anklage - dem Ehrgefühl der Angeklagten widersprochen haben soll.
Nach 69 Prozesstagen hatte überraschend der angeklagte Schwager der Verschwundenen ausgesagt, er wolle der Polizei den Ablageort der Leiche zeigen. Nach mehrtägiger Suche wurden in einem Waldgebiet bei Kronau tatsächlich die sterblichen Überreste einer Frau entdeckt.