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Stuttgart (dpa) - Baden-Württembergs FDP-Chef Michael Theurer hat nach dem Jamaika-Aus das Vorgehen seiner Partei verteidigt. „Früher hat man der FDP vorgeworfen, sie wolle um jeden Preis regieren“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur am Montag in Stuttgart. „Jetzt wirft man ihr vor, dass sie nicht regieren will.“ Die FDP hatte die Verhandlungen mit CDU, CSU und Grünen über eine Jamaika-Koalition am späten Sonntagabend überraschend abgebrochen. „Es ist besser, nicht zu regieren, als falsch zu regieren“, hatte FDP-Chef Christian Lindner gesagt. Union und Grüne kritisieren, dass ein Bündnis nach ihrer Einschätzung hätte zustande kommen können. Die Grünen-Spitze warf der FDP vor, sich vor der Verantwortung gedrückt zu haben.
Theurer wies das zurück: „Es gab wirklich sehr starke Unterschiede“, sagte er. „Es ist nicht so, dass man kurz vor einer Einigung stand.“ Die lange Zeit der Sondierungen zeige, dass auf der Grundlage keine Einigung möglich gewesen sei. „Wenn die Unterschiede zwischen Union und Grünen so klein sind, dann sollen sie eine schwarz-grüne Minderheitsregierung machen“, sagte Theurer. „Das ist nicht mein Favorit, aber es ist eine Möglichkeit.“
Drei Szenarien sind möglich: Die SPD verhandelt doch über eine schwarz-rote Koalition, es gibt Neuwahlen oder eine Minderheitsregierung unter Führung von Kanzlerin Angela Merkel (CDU).