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Mannheim (dpa/lsw) - Auf dem Neckar ist am Montagmorgen ein Transportschiff zum Atomkraftwerk in Obrigheim (Neckar-Odenwald-Kreis) für den ersten Castor-Transport auf einem Fluss gestartet. Der Schubverband legte um 5.20 Uhr in Neckarwestheim (Kreis Heilbronn) ab, wie die Polizei mitteilte. Ein Hubschrauber sei im Einsatz, es gebe keine Einsatzkräfte auf dem Schiff - und keine Kenntnisse über mögliche Störungen, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums in Göppingen. Atomkraftgegner kündigten für den Vormittag eine Mahnwache in Gundelsheim an.
Von Neckarwestheim sollte das Schiff etwa 50 Kilometer zum stillgelegten Atomkraftwerk Obrigheim fahren. An diesem Dienstag ist dort die Verladung der drei Castor-Behälter mit Atommüll geplant.
Bleibe es bei den Plänen, lege das Schiff mit ausgedienten Brennelementen an Bord am Mittwoch Richtung Neckarwestheim ab. Erstmals soll so Atommüll in Deutschland auf einem Fluss transportiert werden. Für die Fahrt zum dortigen Zwischenlager seien bis zu 14 Stunden veranschlagt. Die Abladung der Behälter beginne dann am Donnerstag. Insgesamt will der Energieversorger EnBW fünf Transporte mit je drei Castoren organisieren.
Hunderte Beamte sichern den mehrtägigen Einsatz. Atomkraftgegner haben Proteste angekündigt. Der Transport wird von Booten der Wasserschutzpolizei begleitet, der Hubschrauber beobachtet die Lage aus der Luft. Kräfte aus anderen Bundesländern sind dem Vernehmen nicht vor Ort. Als mögliche kritische Punkte werden sechs Schleusen gesehen.