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In Darmstadt hat der Mordprozess gegen ein Ehepar begonnen. Sie sollen ihr Haus angezündet haben mit der Absicht, sich und ihre Kinder zu töten.

Darmstadt/Weinheim (dpa/lsw)Die Leichen zweier Kinder waren in dem brennenden Haus ihrer Familie gefunden worden - in Darmstadt hat am Freitag der Mordprozess gegen ein Ehepaar begonnen. Die Eheleute sollen angesichts einer drohenden Zwangsvollstreckung den Entschluss gefasst haben, ihr Haus im südhessischen Mörlenbach anzuzünden und sich gemeinsam mit ihrem Sohn und ihrer Tochter zu töten. Das Paar wurde im Sommer vergangenen Jahres aus einem Auto mit laufendem Motor in der Garage des Hauses gerettet.

Der 59 Jahre alte Angeklagte sprach vor dem Landgericht über wirtschaftliche Probleme und einen Insolvenzantrag hinsichtlich seiner Praxis im baden-württembergischen Weinheim. Zur Tat wollte er sich zunächst nicht äußern. Er habe seine Kinder geliebt, sagte der Angeklagte. Er sprach von einer erheblichen finanziellen Schieflage, die sich in unterschiedlicher Hinsicht ergeben hatte. So seien etwa Sozialversicherungsbeiträge nicht gezahlt worden. Der Angeklagte musste Insolvenz beantragen, woraufhin das Haus im für 575 000 Euro zwangsversteigert wurde.

Die Staatsanwaltschaft dem Paar zweifachen Mord aus Heimtücke und Brandstiftung zur Verdeckung einer Straftat vor. Nach Angaben von Oberstaatsanwalt Klaus Titze-Kattge soll der Angeklagte die beiden 10 und 13 Jahre alten Kinder in ihren Betten mit zahlreichen Messerstichen an Hals und Brust schwer verletzt haben, später soll er mit einem Hammer auf die Köpfe eingeschlagen haben. Danach habe er Benzin auf den Betten und in die Kinderzimmern ausgeschüttet und angezündet.