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Nach der Gruppenvergewaltigung einer 18-Jährigen in Freiburg wollen Vertreter der Stadt mit Polizei und Innenministerium Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheitslage besprechen.

Freiburg (dpa/lsw)Um die Sicherheitslage in Freiburg zu verbessern, wollen sich Vertreter der Stadt am Mittwoch mit Polizei und Innenministerium im Rathaus zusammensetzen. Das sagte Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn (parteilos) am Dienstag dem SWR. Nach Angaben des Ministeriums nehmen Strobls Staatssekretär Julian Würtenberger, Freiburgs Polizeipräsident Bernhard Rotzinger und der Oberbürgermeister der Stadt, Martin Horn (parteilos), an dem Treffen im Freiburger Rathaus Teil.

Thema ist demnach die Sicherheitslage in Freiburg in Hinblick auf die mutmaßliche Vergewaltigung. Eine Sprecherin der Stadt sprach von einem internen Arbeitstreffen, das schon seit langem geplant gewesen sei - ursprünglich allerdings nur zwischen Kommune und Polizei. Horn hatte am Montag mehr Polizisten für seine Stadt gefordert. Die Sicherheitspartnerschaft zwischen dem Land und der Stadt müsse intensiviert und verstetigt werden, sagte der 33-Jährige.

Stadt und Land hatten die Sicherheitspartnerschaft vergangenes Jahr geschlossen. Zuvor hatte es in und um Freiburg mehrere schwere Verbrechen gegeben, unter anderem Morde an zwei Frauen in Freiburg und Endingen. Im Rahmen der Partnerschaft hatte Strobl 35 zusätzliche Polizisten nach Freiburg geschickt, das Programm ist jedoch befristet.

Strobl sagte, die Sicherheitspartnerschaft habe sich sehr erfolgreich entwickelt. «Wir arbeiten aber gerne miteinander daran, wie wir es noch besser machen können, wie wir Freiburg noch intensiver unterstützen können.» Die Kriminalität in Freiburg gehe zurück. Auch die Aufklärungsquote sei gestiegen. «Aber nichts ist so gut, als dass man es nicht noch ein bisschen besser machen könnte», sagte Strobl.

Horn hatte nach eigenen Worten am Montagabend an einer Demonstration gegen sexuelle Gewalt gegen Frauen in der Stadt teilgenommen. Ziel der Demonstranten sei gewesen, ihre Fassungslosigkeit über die mutmaßliche Gruppenvergewaltigung einer 18-Jährigen Mitte Oktober auszudrücken sowie ihr Mitgefühl mit dem Opfer.

Am Montagabend waren zwei Demonstrationen durch Freiburg gezogen. Die AfD hatte zu einer Versammlung aufgerufen, an der nach Angaben eines Polizeisprechers 300 bis 500 Menschen teilnahmen. Mehrere Gruppen bildeten eine Gegendemonstration, um vor einer Instrumentalisierung des Verbrechens zu warnen. Hier zählte die Polizei rund 1500 Menschen. «Zwei Personen machten bislang Verletzungen aufgrund polizeilicher Maßnahmen geltend», teilte die Polizei Montagabend mit. Drei Polizisten verletzten sich ohne Einwirkung von Dritten.

Nach einem Disco-Besuch soll eine 18-Jährige in der Nacht zum 14. Oktober von mehreren Männern vergewaltigt worden sein. Acht Männer sitzen in Untersuchungshaft - sieben Syrer im Alter von 19 bis 29 Jahren und ein 25 Jahre alter Deutscher.

Verschiedene Medien berichteten am Dienstag, dass der mutmaßliche Haupttäter wegen zahlreicher anderer Vergehen, darunter exhibitionistische Handlungen und versuchte sexuelle Nötigung, aufgefallen sein soll. Dazu machte die Staatsanwaltschaft am Dienstag keine weiteren Angaben. «Die Ermittlungen dauern an», teilte eine Sprecherin mit. Zwischenergebnisse würden grundsätzlich nicht mitgeteilt. Die genaue Anzahl der mutmaßlichen Täter sei weiterhin Gegenstand der Ermittlungen.