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In Ellwangen setzten sich 200 Flüchtlinge gewaltsam gegen die Abschiebung eines Mannes nach Togo ein. Die Polizei musste den Einsatz abbrechen.

Ellwangen (dpa/lsw) Rund 200 Afrikaner haben die Abschiebung eines Kongolesen aus der Flüchtlingsunterkunft in Ellwangen mit Gewalt verhindert. Die Polizei musste die Aktion nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur in der Nacht zum Montag abbrechen, weil die Situation für die drei Streifenwagenbesetzungen zu gefährlich war. Unterstützung durch andere Polizeikräfte war nicht in Sicht, da die Organisation und Anfahrt dafür mehrere Stunden gedauert hätte.

Die Migranten umringten die Streifenwagen und bedrängten die Polizisten. «Sie waren so aggressiv und drohten uns immer deutlicher, so dass wir den Mann (...) zurück lassen und uns bis zur LEA-Wache zurückziehen mussten», beschrieb ein Polizist die Lage. Die Migranten schlugen gegen die drei Streifenwagen, die dadurch beschädigt wurden.

Später kam ein von den Migranten als Mittelsmann beauftragter Security-Mitabeiter zu den Beamten. Die Botschaft war mit einem Ultimatum verbunden: Die Polizei müsse dem 23 Jahren alten Kongolesen binnen zwei Minuten die Handschließen abnehmen, andernfalls würden sie die Pforte stürmen. Daraufhin entschied die Polizei, dass der Security-Mitarbeiter einen Schlüssel mitnimmt, damit der Kongolese von den Handschellen befreit wird. Der 23-Jährige soll untergetaucht sein.