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Laut Ministerpräsident Kretschmann sei es besonders wichtig in Sachen Klimawandel einen kühlen Kopf in der Politik zu bewahren.

Stuttgart (dpa/lsw)Der Klimawandel macht sich nach der Beobachtung von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) auch in Baden-Württemberg bemerkbar. «Die kalten Winter, wie ich sie als Kind regelmäßig noch erlebt habe, gibt es nicht mehr. Das nehme ich seit Längerem schon so wahr», sagte er «Stuttgarter Zeitung» und «Stuttgarter Nachrichten» (Dienstag). Er erzählte, wie er als Kind zu Weihnachten in die Kirche gegangen sei, drei Kilometer hinab ins Tal nach Zwiefalten. «Auf dem Rückweg nach Hause war mir so kalt, dass ich vor Schmerzen geweint habe.» Sein Vater sei mit ihm in einen Aussiedlerhof gegangen, damit er sich habe aufwärmen können. «Das waren noch knackige Winter.»

Der 71-Jährige räumte ein, dass er panische Gefühle habe, wenn er Dokumentarberichte darüber sehe, was an den Polen, den Gletschern und den Korallenriffen wegen des Klimawandels passiere. «Da hat man schon Panikattacken. Es wäre gelogen, würde ich etwas anderes behaupten.» Aber deswegen verfalle er nicht in Panik. «Das muss man bekämpfen. Man muss einen kühlen Kopf in der Politik bewahren.» Emotionen seien wichtig in der Politik, um etwas anzustoßen. «Aber wir dürfen uns nicht von Gefühlswallungen leiten lassen.»