Hakenkreuzschmiererei auf einer Kirchenbank im Ulmer Münster. Foto: dpa - dpa

Nach Hakenkreuz-Schmierereien im Ulmer Münster hat die Kriminalpolizei Ermittlungen aufgenommen.

Ulm (dpa/lsw) Die in Kirchenbänke und eine Tür geritzten Symbole und Parolen seien von der Spurensicherung dokumentiert worden, sagte ein Sprecher am Montag. Zuvor hatte der Dekan, Ernst-Wilhelm Gohl, Anzeige gegen unbekannt erstattet.

«Ich sehe einen Zusammenhang mit den Ausschreitungen in Chemnitz», sagte Gohl. Gezielt werde Hass geschürt. «Man testet immer mehr die Grenzen aus, um zu sehen, wie weit man damit gehen kann, eine solche Gesinnung, die es bei einer Minderheit schon immer gab, zu verbreiten», sagte er. Er werfe der AfD zwar nicht vor, die Schmierereien selbst angebracht zu haben. «Aber ich beschuldige die AfD, dass sie wesentlich dazu beiträgt, dass das Klima so ist.» Ähnlich hatte Gohl sich zuvor auf Facebook geäußert.

Die AfD wies die Vorwürfe zurück. «Wir prüfen rechtliche Schritte gegen den Dekan», sagte Eugen Ciresa, Sprecher des AfD-Kreisverbandes Ulm/Alb-Donau. «Wenn er Mitglieder der AfD als Rassisten bezeichnet und die AfD in Zusammenhang mit Hakenkreuz-Schmierereien bringt, ist das aus unserer Sicht unterirdisch, das geht überhaupt nicht.»

Insgesamt waren drei Hakenkreuze auf Sitzbänken im nördlichen Seitenschiff des Münsters eingeritzt worden. Neben einem stand «statt Kreuz». An anderer Stelle hatte jemand in eine Tür des Reformationsportals Parolen geritzt.