Ein gutes Team: Mora Fütterer und ihr Grill. Foto: Volker Debus/EMF - Volker Debus/EMF

Ein Interview mit der Stuttgarter Köchin Mora Fütterer.

EsslingenBei Mora Fütterer ist zwar berufsbedingt der Herd häufiger an als der Grill. Trotzdem hat die gelernte Köchin ein Faible fürs Grillen und gibt regelmäßig Grillkurse. Im Interview verrät sie, wie entspanntes Grillen geht.

Stimmt es, dass Sie einen 165-Kilogramm-Grill als ständigen Begleiter haben?
Ja, den Monolith-Grill habe ich tatsächlich sehr oft mit bei Veranstaltungen. Der steht dann im Biergarten meines Lokals „Schlampazius“ in Stuttgart. So haben wir immer die Kombination aus Herd und Grill.

Wie sind Sie zum Grillen gekommen?
Vor vielen Jahren war ich Küchenchefin und hatte einen sehr grillaffinen Chef. Wir waren mit dem größten Schwenkgrill Europas unterwegs. Da habe ich das Grillen kennen und lieben gelernt und fand das sehr spannend: Denn was man in der Küche zubereiten kann, kann man auch auf dem Grill zubereiten, man muss nur wissen wie.

Was reizt Sie am Grillen?
Der Ursprung des Kochens war ja über dem Feuer. Das ist einfach eine romantische Geschichte. Privat genieße ich die Atmosphäre, das Draußensein, gemeinsam zu essen und zu trinken. Und vom Beruflichen her habe ich beim Grillen nochmals ganz andere Geschmacksnoten, gerade was Raucharomen angeht.

Worauf legen Sie Wert beim Grillen?
Das Ganze zu entschleunigen. Die meisten Leute sind beim Grillen entspannt, nur die Männer nicht, die sind immer mächtig nervös: Sie drehen das Steak 80 000 Mal um, und dann ist es außen verbrannt und innen noch roh. Ich mag es lieber entspannter. Deswegen lege ich hauptsächlich dicke Fleischstücke auf den Grill, weil das einfacher ist und man viel mehr Bierchen dabei trinken kann.

Welchen Tipp haben Sie sonst noch?
Saisonal und regional zu kaufen. Denn wir haben hier in Deutschland so viele tolle Produkte. Das ist mir auch in meinem Lokal „Schlampazius“ sehr wichtig, dass wir saisonal kochen, da nimmt die Küche Rücksicht darauf. Was wächst gerade? Hat Wild Saison? Und natürlich ist es auch eine Geschmacksfrage: Eine Tomate im Sommer schmeckt tausend Mal besser als eine Tomate im Winter.

Sie haben 2018 das Buch „Ja, ich grill – vegetarisch“ veröffentlicht. Ist das nicht das Klischee: Wenn eine Frau, grillt dann Gemüse?
Das eine schließt das andere ja nicht aus. Je mehr man sich mit dem vegetarischen Grillen beschäftigt, umso größer ist die Bandbreite, was ich nachher mit dem Fleisch machen kann.

Auf welche Art von Grill schwören Sie ?
Ich bin ein absoluter Holzgriller, ob das in Form von Holzkohle oder ganz traditionell mit Holz ist. Denn als das Grillen erfunden wurde, haben die Menschen einfach auf Holz gegrillt.

Haben Sie ein Lieblingsgericht?
Ich freue mich immer über Käse vom Grill. So ein gesmokter Mozzarella ist zum Beispiel schon was Feines.

Wie sieht für Sie der perfekte Grillabend aus?
Da ist auf jeden Fall eine Feuerstelle für ein Lagerfeuer viel Bier und was zu essen und da sind natürlich ganz viele nette Menschen. Das ist für mich die Priorität des perfekten Grillabends: weniger das Essen als die Gemeinschaft.

Die Fragen stellte Nicole Spiegelburg.