Quelle: Unbekannt

Die Nachfrage nach Pick-ups steigt auf dem deutschen Markt, vor allem wenn sie mit Pkw-typischen Eigenschaften aufwarten können – wie die X-Klasse von Mercedes.

StuttgartIn Deutschland zählen sie immer noch zu den Nischenmodellen, in vielen anderen Ländern spielen sie aber seit langem eine wichtige Rolle: Die Pick-ups! Die Nachfrage nach ihnen steigt aber auch auf dem deutschen Markt, vor allem wenn sie mit Pkw-typischen Eigenschaften aufwarten können – wie die X-Klasse von Mercedes.

Es war höchste Zeit für die Stuttgarter in dieses Nutzfahrzeug-Segment einzusteigen. Seit Ende 2017 bereichert die X-Klasse die Szene der geländegängigen Nutzfahrzeuge. Eine Eigenentwicklung ist es nicht, vielmehr hat Mercedes die schon seit langem bestehende Kooperation mit Renault-Nissan genutzt. So ist die X-Klasse baugleich mit dem Nissan Navara, dem wohl ausgereiftesten Pick-up überhaupt (Debüt im Jahr 1986).

7-Gang-Automatikgetriebe

Dass aber die X-Klasse nicht einfach mit dem Navara gleichzusetzen ist, das verdeutlicht der seit kurzem zur Wahl stehende 350d – ein 3,0-Liter-Sechszylinder-Diesel von Mercedes mit 258 PS, der das über zwei Tonnen schwere Topmodell der X-Klasse in 7,9 Sekunden auf 100 bringt. Der permanente Allradantrieb und das 7-Gang-Automatikgetriebe sorgt dabei für hohe Fahrstabilität und -dynamik sowohl im Gelände und auf der Straße.

Was auch ungewöhnlich für Pick-ups ist: Das Ansprechverhalten von Motor und Getriebe lässt sich von komfortabel bis sportlich per Fingertipp verändern. . Fünf Fahrprogramme stehen zur Auswahl: Comfort, ECO, Sport, Manuell und Offroad. Sie variieren die Charakteristik des Motors, die Schaltpunkte des Automatikgetriebes und die ECO Start-Stopp-Funktion. Das Ganze hat natürlich seinen Preis: In Deutschland startet der X 350 d ab 53 360 Euro.

Man ist aber bei der X-Klasse schon ab 37 294 Euro dabei: Die Einstiegsversion ist mit einem 163 PS starken Vierzylinder-Diesel ausgestattet. Dieser Selbstzünder stammt ebenso aus dem Renault-Nissan-Regal wie der zweite Vierzylinder-Diesel mit 140 kW (190 PS, ab 41 816 Euro).

Keine Frage, der ausschließlich mit Doppelkabine lieferbare Pick-up von Mercedes ist ein Hingucker. Man kauft ihn nicht nur, um Transporte durchzuführen, das ist klar. Obwohl: Die 5,34 Meter lange, 1,92 Meter breite und 1,82 Meter hohe X-Klasse stemmt eine Nutzlast von bis zu 1,1 Tonnen. Das reicht laut Mercedes beispielsweise für den Transport von 17 vollen 50-Liter-Bierfässern auf der Ladefläche. Mit einer Zugkraft von bis zu 3,5 Tonnen kann sie einen Anhänger mit drei Pferden oder eine Acht-Meter-Yacht ziehen, heißt es weiter. Für einen komfortablen Zugang auf die Ladefläche zum Be- und Entladen verfügt der Stoßfänger über eine integrierte Trittstufe. Wem die serienmäßige Heckklappenöffnung von 90 Grad nicht genügt, kann die X-Klasse optional ohne Stoßfänger bestellen. Dann lässt sich die Heckklappe um 180 Grad öffnen.

Das Ladebett ist in der Breite so konzipiert, dass auch zwischen den Radhäusern eine Europalette quer verladen werden kann. Als einziger Midsize-Pickup verfügt die X-Klasse über eine serienmäßige Beleuchtung der Ladefläche. In der dritten Bremsleuchte befinden sich LED-Lichter, die das gesamte Ladebett ausleuchten. Die Bedienung erfolgt über einen Schalter in der Mittelkonsole. Das Licht schaltet sich automatisch aus, sobald die Zündung eingeschaltet ist. Eine 12-Volt-Steckdose zum Betrieb von Zusatzgeräten, wie zum Beispiel Kompressoren, gehört ebenfalls zur Grundausstattung des Ladebetts.

Zur Auswahl stehen drei Ausstattungsvarianten, Hinterradantrieb und zuschaltbarer oder permanenter Allradantrieb, 6-Gang-Handschaltung und 7-Gang-Automatikgetriebe. Hinzu kommen sechs verschiedene Sitzbezüge inklusive zwei Ledervarianten, drei Cockpit-Zierteile und ein vielfältiges, von Mercedes-Benz entwickeltes Zubehörprogramm, mit dem sich die X-Klasse individuell verändern lässt – sowohl optisch als auch funktional.

Die X-Klasse wird für den europäischen, australischen und südafrikanischen Markt im Nissan-Werk in Barcelona gefertigt. Für den lateinamerikanischen Markt sollte sie im Renault-Werk in Argentinien gebaut werden, doch wegen der aktuellen Aussichten in Lateinamerika, ist der Produktionsstart (noch) nicht erfolgt.