Landwirte demonstrieren mit ihren Traktoren in Stuttgart gegen die vielen Umweltauflagen.

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Um auf die Probleme in der Landwirtschaft aufmerksam zu machen, beteiligten sich am Freitag mehr als 1.000 Traktoren an einer Sternfahrt durch Stuttgart.

Stuttgart (dpa/lsw)Landwirte aus ganz Baden-Württemberg haben in Stuttgart gegen die Agrarpolitik von Bund und Land demonstriert. An einer Sternfahrt aus vier Himmelsrichtungen beteiligten sich am Freitag nach Angaben der Polizei mehr als 1000 Traktoren. Es habe größere Verkehrsbehinderungen auf den Zufahrtsstraßen gegeben.

Alexander Kern von der Organisation «Land schafft Verbindung», sagte bei der Kundgebung, inzwischen sei die Politik auf die Probleme der Landwirtschaft aufmerksam geworden. Das reiche aber noch nicht aus. Die Diskussion über die Themen müsse mit den Bauern und frei von Ideologie geführt werden. Kern sprach von rund 2500 Traktoren, die an der Sternfahrt teilgenommen hätten.

Der Protest richtet sich gegen das Agrarpaket der Bundesregierung, das etwa ein staatliches Tierwohl-Label und ein Aktionsprogramm Insektenschutz mit Einschränkungen beim Pestizid-Einsatz vorsieht. Die Landwirte ärgern sich aber auch über die Forderungen des Bienen-Volksbegehrens für mehr Artenschutz oder das Mercosur-Freihandelsabkommen der EU.

Auf Plakaten war zu lesen: «Ohne Landwirtschaft wirst Du hungrig, nackt und nüchtern» oder «Artenvielfalt nur mit uns Bauern» sowie «Agrarpolitik wir reden mit». Im Land gibt es nach der amtlichen Statistik 39 600 Betriebe, die durchschnittliche Größe liegt bei jeweils knapp 36 Hektar.