Um den Individualverkehr zu reduzieren, bietet sich E-Bike-Sharing an. Foto: Symbolfoto:dpa - Symbolfoto:dpa

In unserer Mobilitätsserie geht es heute um Reichenbach. Dort möchte der Bürgermeister ein E-Bike-Sharing-System aufbauen, was jedoch angesichts der Größe der Kommune nicht ganz so einfach ist.

ReichenbachDass der frühe Vogel den Wurm fängt, und wer zu spät kommt unter Umständen vom Leben bestraft wird – erst recht, wenn Fördermittel nach dem sogenannten Windhundprinzip vergeben werden – das weiß man im Reichenbacher Rathaus. Um an Bundesmittel für Elektro-Ladesäulen ranzukommen, hat man mit der Bewerbung um den Zuschuss nicht bis zum Arbeitsbeginn jenes Tages gewartet, an dem der Startschuss für das Förderprogramm gefallen ist. „Meine Mitarbeiter haben bereits eine Minute nach Mitternacht den Antrag per E-Mail losgeschickt“, berichtet Bürgermeister Bernhard Richter. So kommt die Gemeinde nun in den Genuss des Programms, mit dem die Bundesregierung die Elektromobilität in der gesamten Republik voranbringen möchte.

Sechs Ladesäulen geplant

In Reichenbach sind sechs Elektro-Ladesäulen geplant, unter anderem an der Halle, beim Bahnhof, auf dem Edeka-Parkplatz, im Ortszentrum sowie an der Durchgangsstraße. Zwar kennt der Rathauschef nicht allzu viele Reichenbacher, die schon jetzt mit einem Elektroauto unterwegs sind. „Aber mittelfristig wird die Nachfrage nach den Ladesäulen deutlich steigen“, ist er sich sicher – zumal er ehrgeizige Pläne hat. Um den innerörtlichen Individualverkehr zu reduzieren, „würde ich gerne ein E-Bike-Sharing-System einführen.“ Das System müsse eng mit dem Ortsbus und der Filstalbahn verknüpft werden. Stationen, an denen man sich ein Elektro-Fahrrad ausleihen kann, könnten etwa beim Bahnhof, im Zentrum an Bushaltestellen und in Wohngebieten sein. „So könnte man aus seinem Wohngebiet mit dem Rad zur Bushaltestelle oder zum Bahnhof fahren und es es dort wieder andocken.“ Die Sache hat nur einen Haken: „Ein wirtschaftliches Angebot kann man nur machen, wenn man ein großes Einzugsgebiet hat.“ Würden Plochingen, Lichtenwald, Hochdorf und weitere Nachbargemeinden mitmachen, „dann könnte es sich schon rechnen“.