Zu wenig Plätze für Frauen, die aus einer Gewaltbeziehung entkommen: Der Verein Frauen für Frauen für Frauen will ein zweites Frauenhaus eröffnen. Foto: picture alliance / dpa/Maurizio Gambarini

Ob er das Geld für ein zweites Frauenhaus erhält, weiß der Verein Frauen für Frauen noch immer nicht. Erst Mitte April soll es weiterführende Gespräche geben. Die Frist für die Reservierung einer Immobilie läuft aber aus.

Eine schnelle Lösung, um das bis zum 31. März freigehaltene Gebäude für ein zweites Frauenhaus nicht zu verlieren, zeichnet sich für Frauen für Frauen nicht ab. Bei einem Telefonat des Vereins mit einer Vertreterin des Bundesservicestelle „Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen“ gab es am Freitag keine Aussage dazu, ob der Verein die beantragten Fördergelder erhält und falls ja, wann. Für den Ludwigsburger Verein, der für den ganzen Landkreis nur zehn Frauenhauszimmer bereithalten kann, deshalb erweitern möchte und vor einem Jahr Fördermittel für den Umbau einer geeigneten Immobilie beantragt hatte, geht es aber um den Faktor Zeit: Das Gebäude wird vom Eigentümer seit Monaten für diesen Zweck freigehalten, am 31. März ist Vereinbarung aber ausgelaufen.

Die Bundesservicestelle habe bei dem Telefonat mit Frauen für Frauen einen Gesprächstermin für April in Aussicht gestellt, um „den weiteren Umgang mit dem Vorhaben im Rahmen des Förderprogramms gemeinsam festzulegen“, so die Auskunft aus dem Bundesfamilienministerium. Arezoo Shoaleh von Frauen für Frauen wird konkreter: „Weil seit unserem Antrag die Baupreise gestiegen sind, müssen wir jetzt noch einmal eine aktualisierte Kostenaufstellung für den Umbau liefern“, berichtet sie. „Das Gespräch im April soll ein erster Schritt sein, wie mit den Förderanträgen weiter verfahren wird.“ Der Verein sieht seine Felle davonschwimmen: Er bekam auch gesagt, geförderte Projekte müssten bis 2024 abgeschlossen sein. „Je länger es wir auf die Zusage warten, desto weniger Zeit bleibt für den Umbau“, sagt Shoaleh. Der Verein will bald mit dem Eigentümer sprechen, ob er das Haus überhaupt noch länger freihalten würde – „was bei der schwierigen Lage auf dem Wohnungsmarkt sowieso kaum noch verantwortbar ist“.