Plagiate von sechs verschiedenen Markenherstellern wie Nike waren in dem Paket aus China. Foto: Hauptzollamt Stuttgart

Zollbeamte finden in einer Paketsendung aus China Plagiate von sechs verschiedenen Markenherstellern. Dem Besteller drohen zivilrechtliche Konsequenzen.

Seltene Sneaker, gerade von dem US-amerikanischen Sportartikelhersteller Nike, sind in Sammlerkreisen heiß begehrt. Bei Modellen, die in limitierter Stückzahl auf den Markt kommen, ist durchaus mit einer gewissen Wertsteigerung zu rechnen. Doch vor allem beim Online-Kauf ist vorsichtig geboten. Fälschergruppen in Asien produzieren Schuhe, die den Original-Sneakern auf Fotos zum Verwechseln ähnlich sehen.

Zöllner fällt einfache Verarbeitung auf

Am Montag teilte das Hauptzollamt Stuttgart mit, dass sieben Paar solcher Plagiate von Zollbeamten aus dem Verkehr gezogen wurden. Darüber hinaus konnten in der Paketsendung, die bereits Mitte März im Zollamt Stuttgart Hafen kontrolliert wurde, ein Gürtel, eine Umhängetasche, eine Kappe, eine Regenjacke und zwei T-Shirts sichergestellt werden – alles offenbar Markenfälschungen. Die Waren aus China hatte ein Mann aus Stuttgart im Internet geordert und wollte sie mit einem Einkaufswert von 200 Euro beim Zollamt zur Einfuhr abfertigen. Aufgrund der teilweise recht einfach gehaltenen Verarbeitung sowie aufgrund der unprofessionellen Verpackung der angeblichen Markenware gelangten die Zöllner schnell zu dem Verdacht, dass es sich um eine Lieferung mit Fake-Produkten handelt.

Nach Übersendung von Bildern, erklärten mittlerweile sechs verschiedene Markenrechtsinhaber, dass es sich bei den Produkten tatsächlich um Fälschungen ihrer Marken handele. Die Produkte werden nun vom Zoll vernichtet; zudem muss der Einführer damit rechnen, dass die Hersteller der Originalwaren nun zivilrechtlich wegen der Einfuhr der Plagiate gegen ihn vorgehen.